Nicht auszudenken, was islamistische Terroristen und Selbstmordkommandos getan hätten. Zumindest haben sie Anschauungsunterricht bekommen, wie man sich kinderleicht Zugang zu einem internationalen Flughafen verschafft. Denn: Einzig ein dünner Drahtzaun hinderte Mitglieder der Klima-Kleber-Gruppe „Letzte Generation“ am Betreten des Rollfeldes des Berliner Flughafens BER. In einem Video-Stream, den die Aktivisten am Donnerstagabend bei Twitter veröffentlichten, ist zu sehen, wie eine Person die Maschen des Zaunes mit einer Zange aufknipst. Dann betreten mehrere Mitglieder der Gruppe den Sicherheitsbereich des Flughafens.

Dort klebten sich die Aktivisten gegen 16 Uhr auf dem Rollfeld fest. Eine weitere Person fuhr mit einem Fahrrad durch den Rangierbereich. Der Flugverkehr musste daraufhin zeitweise eingestellt werden. Um 18:12 Uhr, zwei Stunden nach dem illegalen Eindringen, war die Situation bewältigt. Erste Flugzeuge hoben laut einem Sprecher des Flughafens wieder von Berlin aus ab. Das Gelände sei zuvor „komplett abgesucht“ worden, sagte er.

Die „Letzte Generation“ teilte in einer Pressemitteilung mit, die Aktion richte sich gegen die Bundesregierung. „Diese bringt uns fahrlässig auf Kollisionskurs mit Klimakipppunkten. Durch fossile Subventionen, unter anderem auch für den Flugverkehr, werden in diesem Moment Millionen Menschenleben für den Profit und Luxus einiger weniger geopfert.“

Das Loch ist so groß, dass die Klima-Kleber ohne weiteres auch ein Fahrrad durchschieben können