Jener 16-jährige Afghane, der behauptet hatte, der Freund der Schülerin gewesen zu sein, wird jetzt von einem neuen Zeugen belastet. Demnach haben sich Ali H. und die Schülerin erst kurz vor ihrem Tod auf Instagram kennen gelernt. Beide kannten sich demnach nicht besonders gut, als sie ihm schließlich in die heruntergekommene Gemeindewohnung eines 18-jährigen Afghanen in Wien-Donaustadt gefolgt ist. Dort soll sie – so vermuten es derzeit die Ermittler anhand von Spuren und Aussagen – freiwillig Ecstasy konsumiert haben. Als sie dann die Annäherungsversuche der Männer abblockte, sollen sie ihr eine große Menge der Droge heimlich in ein Getränk gemischt haben. Daraufhin verlor die Schülerin das Bewusstsein. Ihre Notlage sollen die Verdächtigen schamlos ausgenutzt haben. Dass Leonie das Martyrium nicht überleben könnte, dürften sie allerdings nicht geplant haben. Sie holten sogar noch die Rettung – da war es aber bereits zu spät. Ihr kleines Herz hatte zu schlagen aufgehört.

Mauer des Schweigens

Der 18-jährige Wohnungsinhaber soll selbst Drogen konsumiert haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Überhaupt spielen soziale Medien für die Ermittler eine wichtige Rolle bei ihrer Arbeit. Wie ein direkter Nachbar des Wohnungsinhabers gegenüber dem eXXpress angegeben hatte, waren oft junge Frauen in der Wohnung zu besuch – offenbar um Drogen zu kaufen oder zu konsumieren. Und tatsächlich finden sich in der Freundesliste der Afghanen auf Facebook und Instagram viele junge Frauen. Spricht man sie allerdings auf den Kontakt an, blocken sie sofort ab. “Ein Missverständnis”, oder: “Ich kenne den eigentlich gar nicht”, sagen sie dem eXXpress. Niemand möchte wirklich sprechen und das könnte einen bitteren Hintergrund haben: Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass Leonie nicht das erste Opfer der jungen Männer war. Möglich also, dass die jungen Frauen jetzt aus Scham oder Angst schweigen.