Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) wird für sein Nein zur Panzer-Lieferung auf Twitter und Facebook schon seit Wochen wüst beschimpft, die ganze Regierung in Berlin von der Pro-Kriegs-Propaganda der Bild-Zeitung dafür verrissen: Die ukrainische Regierung forderte wiederholt, dass Deutschland nun auch moderne Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 den ukrainischen Streitkräften für ihre bisher nur teilweise erfolgreichen Gegenoffensiven überlassen sollte – das würde “Menschenleben retten und den Krieg verkürzen”.

“Die Deutschen wissen schon, warum sie genau das nicht machen”, deckt jetzt ein Panzer-Experte die wahren gründe auf, warum diese Leopard-Lieferung in die Ukraine “sicher nicht” stattfinden werde. Und das sind die Gründe dafür, sagt der Bundesheer-Veteran, der zu den bestinformierten Panzerspezialisten zählt: “Erstens: Der Leopard 2ist zu schwer für einen Einsatz in der Ukraine. Der Kampfpanzer wiegt mindestens 55 Tonnen, in mancher Ausführung sogar 62 Tonnen. Sämtliche Brücken, Straßen und Eisenbahnanlagen sind im Kampfgebiet aber für Lasten von etwas mehr als 40 Tonnen konstruiert – eben so, dass sie noch von russischen Kampfpanzern vom Typ T-72 mit 44,5 Tonnen oder T-90A mit 46,5 Tonnen genutzt werden können. Der Leopard 2 hätte fast 17.500 Kilo zu viel.”

Um 17.500 Kilo leichter als der Leopard 2: der russische T-72 im Einsatz
Gewaltige Dimensionen: der deutsche Kampfpanzer Leopard 2

Deutscher Panzer würden im Winter steckenbleiben

Aber nicht nur auf der Straße und beim Eisenbahn-Transport wären die 62.000 Kilo des Leopard 2 ein massives Problem, sagt der Panzer-Experte: “Der Leopard 2 könnte nur im absoluten Hochsommer bei total ausgetrockneten Böden im Gelände perfekt operieren. Jetzt, im Regen, würden die schmalen Ketten sofort einsinken, die Fahrzeuge stecken bleiben.”

Und noch schlimmer werde die Situation im kommenden Winter: “Der Boden friert demnächst auf bis zu 40 Zentimeter Tiefe durch – der Leopard 2 würde aber aufgrund seiner Masse diese Frostschicht durchbrechen, wiederum im Schlamm festsitzen.” Allerdings: Der wesentlich leichtere russische T-72 bleibt auch aufgrund seiner breiteren Ketten auf der durchfrorenen Erdschicht beweglich.

Der in der Ukraine häufig eingesetzte russische T-72-Kampfpanzer

Ukraine bräuchte auch top-ausgebildete Waffenelektroniker

Zu all diesen (für die Besatzungen lebensgefährlichen) Schwierigkeiten bei einem Ukraine-Einsatz der Leopard 2 komme noch ein Ausbildungs-Problem: “Eine grundsätzliche Einschulung wie etwa bei der Panzerhaubitze 2000 ist auch beim Leo 2 durchaus in 6 Wochen zu schaffen, aber was machen die Panzersoldaten, wenn das erste rote Lamperl leuchtet?”, meint der Insider, dass eine Mitsendung von top-ausgebildeten deutschen Waffenelektronikern und Waffentechnikern in die Ukraine unbedingt nötig sei. Deren Ausbildung dauert übrigens mindestens ein Jahr.

Und noch ein Faktum stützt die deutsche Entscheidung, keine Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern: Es gibt einfach zu wenige. Nur in Spanien würden aktuell 122 Leopard 2E ungenutzt geparkt sein – doch diese sidn auch im Eigentum der deutschen Bundeswehr. Und ausreichend viele neue Leoparden für die ukrainische Armee zu produzieren ist, würde vermutlich länger als ein zehnjähriger Krieg dauern: Ein Jahre dauerte es, 15 neue Leopard 2 für Katar zu bauen – 150 Kampfpanzer für die Regierung in Kiew wären somit erst 2032 komplett ausgeliefert …

Nur 122 Stück des Leopard 2 wären aktuell in Spanien verfügbar.
Wegen seines Zögerns bei Panzer-Lieferungen in der Kritik: Olaf Scholz (SPD)