Die Polizei erstellte zu dem Fall eine Strafakte, die nun an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde. Zu den Delikten zählen die Ermöglichung der illegalen Einreise von Ausländern auf griechisches Territorium, Spionage, die Erschwerung von Ermittlungen der griechischen Behörden sowie sonstige Verstöße gegen das Strafgesetzbuch.

Vier der Schlepper waren Mitglieder von NGOs

Details zu dem Fall gab die Polizei am Montag auf einer Pressekonferenz in Mytilini, der Hauptstadt von Lesbos, bekannt. Der Ring besteht laut Ermittlungsakten aus zehn Nicht-EU-Staatsangehörigen, darunter vier Mitglieder einer Nichtregierungsorganisation (NGO), nämlich ein Norweger, ein Amerikaner und zwei Briten. Die anderen Mitglieder sind syrischer und afghanischer Herkunft.

Laut Generalleutnant Eleftherios Douroudous „begann die organisierten Aktivitäten der 10 Verdächtigen mindestens Anfang Juni 2020 in Form einer erheblichen Unterstützung für organisierte Ringe des illegalen Migrantenhandels“. An den monatelangen Ermittlungen waren auch der Nationale Geheimdienst (EYP) und die Anti-Terror-Einheit beteiligt.

Erhebung zeigt: Die meisten Migranten sind junge afghanische Männer

Eine Umfrage des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen unter Migranten, die in Lagern auf den ägäischen Inseln Lesbos, Chios, Samos, Kos, Leros, Rhodos und Tilos leben, zeigt, dass fast die Hälfte (49%) aus Afghanistan kommt, gefolgt von Syrien (14 %), Somalia (8%) und die Demokratische Republik Kongo (7%). Von den Migranten wurde 35% der Flüchtlingsstatus zuerkannt, der Rest wartet noch auf Asylbescheide. Trotz der fast vollständigen Befriedung Syriens ( nur Idlib wird noch von islamistischen Rebellen besetzt), führt dieses Herkunftsland in Ländern wie Deutschland und Österreich weiterhin zu einem positiven Asylbescheid.