Der Einsatz eines Polizei-Helikopters ist teuer. Zehn Minuten kosten etwa 1000 Euro. Das hatten die Klima-Kleber zunächst nicht bedacht. Nun sollen sie selbst – und nicht wie sonst die Steuerzahler – dafür aufkommen. Das gefällt ihnen gar nicht. Der Kostenpunkt für die Aktivisten liegt bei mehr als 1550 Euro pro Person, beschwert sich Florian Wagner von der „Letzten Generation“ am Mittwoch in einer Aussendung.

Zehn Polizeibeamte pro Klimakleber

Die Klimaaktivisten bezweifeln die Wichtigkeit des teuren Helikopter-Einsatzes am 23. September. „Logische Gründe dafür gab es nicht: der Verkehr war aufgrund der Demonstration bereits umgeleitet. Die Route der Demonstration wurde nicht behindert.“ Auf einen von den am Boden festgeklebten Demonstranten seien mehr als zehn Polizeibeamte gekommen. „Und das, obwohl die Menschen der ‚Letzten Generation‘ sich aus Prinzip nicht wehren, nicht flüchten und auf Verlangen ihren Ausweis zeigen.“ Eine Stellungnahme der Wiener Polizei zu dem Fall liegt zurzeit nicht vor.

„Die festgeklebten Personen mussten in weiterer Folge durch die WEGA-Kräfte mit einem Spezialmittel vom Asphalt gelöst werden”, heißt es in der Anzeige. Die Verkehrsüberwachung der „Klebeaktion“ sei vom Polizeihubschrauber Libelle durchgeführt worden.

„Letzte Generation“ will dennoch weitermachen

„Ging es bei dem Großeinsatz mit Helikopter letztendlich nur darum, die Kosten möglichst hoch zu treiben, um dann diese Kosten zur Einschüchterung verzweifelter Bürgerer zu nutzen“, fragten sich die Aktivisten. Die Gruppierung im Kampf gegen die Klimakrise will trotz Strafe weitermachen.

Rund 12.000 Teilnehmer waren dem Streikaufruf der Fridays For Future (FFF) im September in Wien gefolgt und haben am elften globalen Klimastreik teilgenommen.

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ kleben sich regelmäßig zu Wochenbeginn auf Fahrbahnen fest und fordern unter anderem Tempo 100 auf den Autobahnen und ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen. Mittlerweile verlagerten sich die Proteste auch in die Bundesländer.