Ai Weiwei rechnet mit früherer Heimat ab: "Berlin ist zu dreckig und zu faul"
Für den chinesischen Künstler Ai Weiwei ist es unvorstellbar, dass Deutschland einerseits die drittmächtigste Nation der Welt ist, aber andererseits eine Hauptstadt wie ein Dritte-Welt-Land hat. Generell kann er über seine Zeit in Berlin wenig Positives berichten.
Für die Einen ist es die aufregendste Stadt der Welt, für Andere, die Berlin längst den Rücken gekehrt haben, eine Hauptstadt wie in einem Dritte-Welt-Land. Diesen Vergleich zog jetzt der chinesische Künstler Ai Weiwei in einem Interview mit der Tageszeitung “Die Welt”, als er auf seine frühere Heimat angesprochen worden ist: “Alle mögen Berlin. Ich nicht. Ich mag den Sonnenschein, aber in Berlin sind die Winter kalt und lang. Außerdem: Berlin ist zu dreckig und zu faul”, schimpft er. “Was ist bloß mit dieser Stadt los? Niemand schneidet dort einen Baum oder kehrt die Straße. Alles ist so kaputt! Dabei gibt es in Berlin doch so viele Migranten: Gebt ihnen einfach ein wenig Geld und lasst sie die Arbeit machen. Aber das passiert nicht!”
Berlin sei aus seiner Sicht eine Stadt ohne Hoffnung. “Man kann doch nicht die drittmächtigste Nation der Welt sein, aber eine Hauptstadt wie ein Dritte-Welt-Land haben! Gucken Sie sich doch nur den Flughafen und die Infrastruktur an”, redet er sich in Rage. Und es gefällt ihm nicht, dass es in der deutschen Hauptstadt so viele türkische Taxi-Fahrer gibt. Der Grund: “Sie leben in dritter Generation in Berlin und fahren immer noch Taxi. Das ist für mich kein gutes Zeichen”, kritisiert er mangelnde Integration. Das Interview fand anlässlich der Veröffentlichung von Ai Weiweis Autobiografie “1000 Jahre Freud und Leid” statt.
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