
Darf Kunst alles? Performance mit aufgespießten weißen Babys sorgt für Empörung
Zahlreiche weiße Säuglings-Puppen werden aufgespießt auf der Bühne gezeigt – die Performance beim Festival in der französischen Stadt Avignon sorgt nun europaweit für emotionale Reaktionen: Das gehe zu weit, unter dem Deckmantel der Kunst sei nicht alles möglich.
In ihrem Theaterstück „Carte noire nommée désir“ will die schwarze Afro- und Queer-Aktivistin Rebecca Chaillon in Avignon die angebliche „Hypersexualisierung“ und „Exotisierung“ schwarzer Frauenkörper durch weiße Männer thematisieren – und auch eine „Dekolonialisierung“ versuchen.
Für dieses Projekt, das nun in fünf Vorstellungen gezeigt worden ist, werden die Theatergäste auch mit aufgespießten Baby-Körpern geschockt: Die nackten und halbnackten Baby-Puppen werden von den Schauspielerinnen herumgezeigt – es wirkt wie ein satanisches Ritual.
Heftige Reaktionen auf die grausamen Szenen
Aber nicht nur mit ihren gepfählten Puppen sorgt die Regisseurin für Aufregung: In einem Teil des Stücks lässt sie die Schauspieler in die Zuseher-Reihen laufen und die Taschen der Festival-Gäste stehlen. Es kam zu Tumulten, und Besucher, die sich nicht ihre Tasche stehlen ließen, wurden als „Faschisten“ beschimpft.
Die Reaktionen auf diese Performance fielen bisher ziemlich eindeutig aus: Dieses Theaterstück grenze an Satanismus, die Darstellungen seien kinderfeindlich und grausam.
Die Aufregung hat die queere Regisseurin jedenfalls noch bekannter gemacht – eine weitere Steigerung der Geschmacklosigkeit wird sich allerdings nur noch schwer ersinnen lassen.
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