Erschlichenes Interview mit Prinzessin Diana: Britische Polizei ermittelt nicht
Im Fall des erschlichenen Interviews mit Prinzessin Diana aus dem Jahr 1995 will die Polizei keine Ermittlungen aufnehmen. Wie die Metropolitan Police am Mittwoch mitteilte, konnte kein strafbares Verhalten festgestellt werden. Aus einem im Mai dieses Jahres veröffentlichten Untersuchungsbericht war hervorgegangen, dass der BBC-Reporter Martin Bashir gefälschte Dokumente eingesetzt hatte, um für das Interview Zugang zu Diana zu erhalten.
Fingierte Kontoauszüge sollten beweisen, dass Diana von Menschen in ihrem Umfeld bespitzelt wurde. Die Prinzessin, die als paranoid galt und überall Nebenbuhlerinnen und Verschwörungen gegen sich vermutet haben soll, fühlte sich dadurch bestätigt – und packte aus. Später vertuschte die BBC das Fehlverhalten ihres Reporters.
Das zur besten Sendezeit ausgestrahlte Exklusivgespräch hatte rund 23 Millionen Menschen in Großbritannien vor die Fernseher gelockt. Die bereits von Prinz Charles getrennte, aber noch nicht geschiedene Prinzessin beschrieb damals, wie sie sich vom Königshaus alleine gelassen und sabotiert fühlte. Und sie legte die Affäre ihres Mannes mit seiner heutigen Ehefrau Camilla Parker-Bowles offen. “Wir waren zu dritt in dieser Ehe”, sagte Diana in die Kamera – ein unerhörter Tabubruch.
William (39) und Harry (37) kritisierten BBC
Kurz darauf reichte Charles die Scheidung ein. Prinzessin Diana starb zwei Jahre später bei einem Autounfall in Paris, als sie mit ihrem Freund Dodi Al-Fayed auf der Flucht vor Paparazzi war.
Dianas Söhne William (39) und Harry (37) hatten die BBC nach Veröffentlichung des Berichts scharf kritisiert. Das Interview habe einen “wesentlichen Beitrag” geleistet, dass sich die Beziehung seiner Eltern verschlechtert habe, sagte William damals in einer Videobotschaft. Das Verhalten des Reporters habe erheblich zu ihrer Angst, Paranoia und Isolierung beigetragen. Als besonders schmerzhaft empfinde er, dass seine Mutter die Wahrheit nicht mehr erfahren habe, so der Zweite in der britischen Thronfolge. (APA/dpa)
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