Globale Studie: Eine Milliarde Menschen glauben noch an Hexerei
Wer gedacht hat, dass der Aberglauben auf dem Rückzug ist, der irrt. Laut einer Studie glaubt jeder achte Mensch auf der Erde an Hexen – allerdings ist der Glaube an Hexerei von Ort zu Ort sehr unterschiedlich.
In unseren Märchenbüchern kommen sie sehr häufig vor, etwa in Märchen der Gebrüder Grimm wie „Schneewittchen“, „Hänsel und Gretel“ oder „Dornröschen“. Sie sind auch in der heutigen Jugendkultur präsent, nicht zuletzt in „Bibi & Tina“: Hexen.
Jetzt geht aus einer globalen Studie hervor, dass nicht weniger als eine Milliarde Menschen an Hexen glauben. An der Befragung, die über viele Jahre durchgeführt wurd, nahmen mehr als 140.000 Menschen in 95 Ländern teil. Dabei zeigte sich, dass der Glaube an Hexerei von Land zu Land und Weltregion zu Weltregion unterschiedlich ist. In Schweden etwa gaben gemäß der Studie bloß neun Prozent der Befragten an, an Hexerei zu glauben – ähnlich ist es in Österreich. Demgegenüber sind es in Tunesien (Nordafrika) 90 Prozent.
Obwohl der Glaube an Hexerei in einigen Ländern häufiger zu beobachten ist, als in anderen, ist er in jedem Land quer durch alle Gesellschaftsgruppen verbreitet, schreibt Studienautor Boris Gershman, der an der American University tätig ist. Für ihn ist klar: „Die Studie belegt, dass der Glaube an Hexerei in der ganzen Welt immer noch weit verbreitet ist.“
Gebildete Menschen sich für den Glauben an Hexerei weniger empfänglich
Menschen, die gebildet sind und in wirtschaftlicher Sicherheit leben, wie etwa die Europäer, glauben weniger an Hexerei, so das Ergebnis der Studie. Andererseits neigen religiöse Menschen in armen, rückständigen Regionen der Welt eher dazu, an Hexen zu glauben.
Bei der Befragung wurden die Menschen unter anderem gefragt, ob sie an den „bösen Blick“ glauben oder an die Vorstellung, dass „bestimmte Menschen Flüche oder Zaubersprüche aussprechen können, die dazu führen, dass jemandem Schlimmes widerfährt“, schreibt Gershman in der Studie.
Gershman räumt darin ein, dass noch weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, um eine wirklich umfassende globale Perspektive auf den Hexen-Glauben zu erhalten. Trotz ihres großen Umfangs fehlen in der Studie Daten aus China und Indien, den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Erde.
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