Kunstwelt in Aufruhr: Doppelte Schiele-Sensation im Leopold-Museum!
Eine sensationelle Wiederentdeckung und eine aufregende Premiere zugleich gibt es im Leopold Museum zu feiern: Nicht nur, dass ein verschollenes Schiele-Gemälde nach mehr als 100 Jahren wieder aufgetaucht ist – nein, dieses und andere Werke des Künstlers werden nun auch erstmals als “NFT” verkauft!
Es sind drei Buchstaben, unter denen sich nur wenige wirklich etwas vorstellen können – und doch sind sie in aller Munde: “NFT”. Dabei handelt es sich um die Kurzform vom “Non Fungible Token”, des aktuellen größten Trends der Blockchain-Technologie und Kunst vereint. Und genau dieser Trend erobert auch die österreichische Kunstwelt gerade im Sturm: Nachdem bereits das Belvedere mit der einzigartigen NFT-Version von Gustav Klimts “Der Kuss” für Aufsehen sorgte, legt das Leopold Museum im Wiener Museumsquartier (MQ) noch eins drauf!
Wir freuen uns, unsere erste #NFT-Kollektion vorzustellen. In Partnerschaft mit @LaCollectionOff.
— Leopold Museum (@Leopold_Museum) May 5, 2022
Der Künstler ist ein bedeutender expressiver Maler des frühen 20. Jhdt., dessen Werke für ihre Intensität und Provokation bekannt sind.
Wer ist es?#NFT #LeopoldMuseum pic.twitter.com/WGiv1pxp49
Das Leopold Museum ist nämlich eine Kooperation mit der NFT-Plattform “LaCollection” und der Österreichischen Post eingegangen und hat seine erste eigene NFT-Kollektion herausgebracht. “Die Pandemie hat in der Kunstwelt zu einer rasanten Beschleunigung der Digitalisierungsprozesse geführt und NFTs zu einem festen Bestandteil vieler etablierter, traditioneller Kunstsammlungen gemacht”, erklärte Wipplinger.
“NFTs von Schieles Kunstwerken ermöglichen es uns nicht nur, die Schätze des Museums dauerhaft in der digitalen Welt zu bewahren, sondern auch mit Menschen in Kontakt zu treten, die wir mit unserem Museum in Wien bisher nicht erreichen konnten”, so Wipplinger.
Unter den Schiele-NFTs findet sich auch ein Frühwerk Egon Schieles mit ganz besonderer Bedeutung: Das Gemälde “Leopold Czihaczek am Klavier”, das künftig als Dauerleihgabe im Leopold Museum zu sehen sein wird. Dieses galt lange als verschollen und wurde nun kurzem nach mehr als 100 Jahren wieder entdeckt – eine Sensation!
Das Gemälde zeigt den Onkel und Vormund Egon Schieles, Leopold Czihaczek (1842-1929), beim Klavierspiel. Czihaczek hatte das Bild, vermutlich ein Auftragswerk, direkt von seinem Neffen und Mündel Egon Schiele erhalten. Schiele porträtierte seinen Onkel in den Jahren 1907 und 1908 mehrmals. Nach dem frühzeitigen Tod von Egons Vater Adolf Schiele (1850-1905) hatte Czihaczek, der mit Marie – einer Schwester des Vaters – verheiratet war, im Jahr 1906 die Vormundschaft über Egon Schiele übernommen. Der Beamte Leopold Czihaczek war Ministerialrat und Oberinspektor der Kaiser Ferdinands-Nordbahn der k.k. österreichischen Staatsbahnen. In seiner Wohnung in der Zirkusgasse in der Wiener Leopoldstadt befand sich ein großes Musikzimmer mit zwei Klavieren, wie Otto Kunst im Beitrag Egon Schiele und seine Tante in der Tageszeitung Der Wiener Tag vom 21. März 1937 berichtete.
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