
Models an reiche Männer verschachert: Top-Designer schockt mit Zuhälter-Aussagen
Kann man nicht erfinden: In einem Interview mit dem “Spiegel” erzählt DesignerWolfgang Joop, warum ihm beim Begräbnis von Karl Lagerfeld die Tränen kamen – und zwar nicht etwa, weil er um den Tod seines Kollegen und Freundes trauerte. Nein – er weint der “guten alten Zeit” nach, in der “alles käuflich” war und Modeschöpfer de facto Zuhälter waren. Auf die Frage, ob er das nicht auch “fürchterlich” finde, entgegnet Joop dem geschockten Journalisten nur: “Wirklich schön ist die Modewelt nur, wenn es auch die Sünde gibt”.
Wenige Branchen sind so von Mythen, Glanz und Glamour umwoben wie die Modewelt. Schöne Menschen die edle Kreationen aus luxuriösen Stoffen auf den Laufstegen der Metropolen dieser Welt präsentieren, sich für Shootings mit Starfotografen an atemberaubenden Locations räkeln und dann noch die Cover der begehrtesten Hochglanzmagazine zieren und ein Jetset-Leben führen, von dem “Otto Normalverbraucher” nur träumen kann. Doch auch in der Welt der Fashion ist längst nicht alles Gold, was glänzt – und das Image des perfekten Lebens in der Modewelt wird nicht erst seit den Skandalen rund um das Unterwäschelabel Victoria’ Secret, dessen Stücke und “Flügel” zu tragen einst als der ultimative Ritterschlag für Models galt, heftig demontiert. Denn hinter den Kulissen der Fashion-Industrie herrscht ein rauher Ton – und “Blut, Schweiß und Tränen” kratzen als Beschreibung der Arbeitsbedingungen für Models nur an der Oberfläche der Tatsachen. Das beweisen nun auch einmal mehr die höchst kontroversen Aussagen eines Mannes, der ja wohl wissen muss, wovon er spricht: Star-Designer Wolfgang Joop (76).
Wolfgang Joop hat bei Karl Lagerfelds Tod geweint, weil Modeschöpfer heutzutage keine Zuhälter mehr sein dürfen. 🥴 (Via @derspiegel) pic.twitter.com/l6wMYABI9I
— Anton Rainer (@antonrainer) November 12, 2021
Dieser plauderte nämlich unlängst im Rahmen eines Interviews mit dem deutschen “Spiegel” aus dem Nähkästchen – und schockte mit seinen Aussagen nicht nur den interviewenden Journalisten schwer. Stein des Anstoßes war ein vermeintlich unverfängliches Thema: Die Tränen, die Joop vergoss, als er das Begräbnis seines ehemaligen Kollegen, Modezar Karl Lagerfeld, stand. Als Joop ausholte, um zu erläutern, warum genau er weinte, muss man aber auch wirklich schlucken: “Ich habe bei Lagerfelds Tod geweint, weil diese Welt (die Modewelt in ihrer “goldenen Ära” der Topmodels rund um Klaudia Schiffer, Naomi Campbell und Co., Anm.) so wundervoll frivol und frigide war. Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten”, führte Joop aus.
Als der “Spiegel”-Journalist entsetzt meinte, dass das doch “fürchterlich” sei, entgegnete Joop darauf nur: “Ja. Aber wirklich schön ist die Modewelt nur, wenn es auch die Sünde gibt.” Was soll man dazu noch sagen…
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