Regenbogenbunt: Die Song Contest-Sieger sind jetzt auch Pride-Fashion-Vorbilder
Vom Eurovision-Siegerpodest aufs Cover der “Vanity Fair”: Die italienische Band Måneskin begeisterte zuerst beim ESC mit ihrem extravaganten Look, jetzt sind sie am Titelbild der “Pride”-Ausgabe eines der renommiertesten Fashion Magazine der Welt. Die Publicity nutzen sie für eine starke Message: Sie wollen Geschlechter-Grenzen überwinden.
Die italienische Rock-Band Måneskin surft seit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest im Mai auf einer Welle des Erfolgs: Ihre Songs stürmen die Charts weltweit, ihr Merchandise war innerhalb von 28 Minuten nach Launch ausverkauft und auch sonst könnte es wahrlich schlechter laufen für Frontman Damiano David, Victoria De Angelis, Ethan Torchio und Thomas Raggi. Ganz neu auf ihrer immer länger werdenden Liste des Erfolgs reiht sich nun ein Shooting und Interview mit der italienischen Ausgabe der “Vanity Fair” ein, die soeben passend zum Monat Juni ihre “Pride”-Ausgabe herausgebracht hat. Måneskin, die durch ihr Äußeres nicht nur auffallen sondern auch repräsentieren möchten, wurden nun auch zu den Cover-Models für diese besondere Ausgabe des renommierten Fashion-Magazins gekürt. Unter den regenbogen-bunten Lettern des Magazintitels räkeln sich die italienischen Jungstars zwar im Retro-Look der 70ies, repräsentieren aber neue und revolutionäre Werte.
Denn Måneskin möchte Geschlechter-Klischees überwinden. Wie Bassistin Victoria De Angelis auch gegenüber der Deutschen Presse Agentur erklärt, beginne die Abgrenzung und Prägung von weiblich und männlich schon in der Kindheit: “Die Grenzen zwischen den Geschlechtern fangen eben schon mit der Banalität an, dass Mädchen rosa tragen sollen und Buben blau.” Es sei auch Verantwortung der Eltern, den Kindern zu lernen, dass man diese Grenzen überwinden kann. Und genau dafür stehen Måneskin auch in der neuen Pride-Ausgabe der italienischen “Vanity Fair” ein, für die sie auch eigens einen “Catwalk” in teils hohen Schuhen (ja, auch die männlichen Bandmitglieder) für die #pridecatwalkchallenge hingelegt haben.
Die Band aus Rom hatte den Eurovision Song Contest in Rotterdam gewonnen. Die Männer sind gern geschminkt oder tragen Absatzschuhe und Lack und Leder. “Uns gefällt es, ein Symbol für – sagen wir – fortschrittliches Denken zu sein. Alle sollten frei sein, das anzuziehen, was sie wollen, so zu sein, wie sie wollen”, sagte Sänger Damiano David. Allerdings seien sie nicht mit einer Mission angetreten. “Wir machen das, weil es uns gefällt und wir sind sehr zufrieden, dass die Menschen darüber nachdenken.”
Obwohl die Vier aus Rom kommen – dem Zentrum der katholischen Kirche – seien sie alle nicht gläubig und hätten somit auch keinen Konflikt mit der Kirche bei Gender-Themen.
Måneskin hat mit dem Rocksong “Zitti e Buoni” den ESC gewonnen. Privat mögen sie es alle statt im auffälligen Outfit lieber bequem: “Wir sind eigentlich immer im Pyjama”, sagte De Angelis scherzend.(rb/APA/dpa)
Kommentare