"So unfair": Tochter von Putin-Sprecher schmollt, weil sie nicht reisen kann
Putins Angriffskrieg auf die Ukraine provoziert immer neue westlichen Sanktionen gegen Russland – und die richten sich vor allem gegen die Oligarchen. Finanziellen Schaden hat Elizaveta Peskowa, die Tochter von Kremlsprecher Dmitri Peskow, zwar laut eigenen Angaben noch nicht erlitten – doch schmerzt sie etwas bitterlich, wie sie in einem aktuellen Interview verrät: Das Reiseverbot.
“Es ist seltsam, Sanktionen gegen eine Person zu verhängen, die 24 Jahre alt ist und nichts mit der Situation zu tun hat”, sinniert die junge blonde Russin, die der “Business Insider” zu den Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf ihr Heimatland interviewt. Beinahe vier Wochen tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits, und die Verurteilung und den Protest des Westens bekommen russische Staatsbürger nun täglich stärker zu spüren. Doch so viel Abstand von der politischen Situation, wie die junge Frau, die sich “Liza” nennt, zu haben meint, kann man ihr dann doch nicht attestieren.
Denn bei der Dame handelt es sich um Elizaveta Peskowa – kurz “Liza” – die Tochter eines der engsten Vertrauten und des Sprechers jenes Mannes, der den Angriffsbefehl auf die Ukraine gegeben hat – Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Nun leidet auch Elizaveta unter den Sanktionen des Westens – und betrauert, wie “unfair” die Situation sei, in der sie und und unzählige andere Russen sich nun wiederfinden. Bereits kurz nach Kriegsbeginn hatte Peskowa klar gemacht, dass sie Putins Krieg nicht goutiert und sich via Instagram gemeinsam mit anderen Oligarchen-Töchtern wie Abramowitsch-Tochter Sofia in – zugegeben sehr sanftem – Protest geübt (der eXXpress berichtete).
Kurz waren auf ihrem Profil auf der Social-Media-Plattform, wo 250.000 Follower ihr Jetset-Leben voller Glamour, Parties und schicker Kleider verfolgen, die Worte “No to war”, also “Nein zum Krieg” zu lesen – dann war der kleine Protest aber schnell wieder verschwunden und Peskowas Insta-Profil plötzlich auf “Privat” gestellt. Mittlerweile ist der Social-Media-Auftritt der Tochter von Putins Sprachrohr in die Welt zwar wieder öffentlich zugänglich – angesichts des offiziellen “Extremismus”-Verbots von Facebook und Instagram in Russland (der eXXpress berichtete) ist allerdings fraglich, wie lange noch.
Und während der anstehende Instagram-Bann bei russischen Influencern wie berichtet Sturzbachtränen ausgelöst hat – nicht zuletzt, weil Social Media ihre mehr als lukrative Haupteinnahmequelle darstellt – trauert die Tochter des Kremlsprechers derweil anderen Dingen nach. Eines vorweg – finanzielle Sorgen hat Elizaveta bestimmt nicht. Das sagt sie im Interview mit dem “Business Insider” auch selbst – offenbar blieb das Vermögen ihrer Familie bislang völlig unangetastet.
Und das Vermögen der Familie Peskow ist beträchtlich: Als Tochter einer einflussreichen Familie – ihr Vater Dmitri ist seit mehr als 20 Jahren einer von Putins engsten Vertrauten und ihre Mutter ist Eiskunstläuferin und Olympia-Siegerin Tatiana Navka (46) – deren gesammeltes Vermögen laut “The Guardian” auf rund 10 Millionen US-Dollar geschätzt wird, wurde sie bereits mit dem sprichwörtlichen Silberlöffelchen im Mund geboren.
Dank ihrer privilegierten Umstände ist Elizaveta mit ihren nur 24 Jahren bereits selbst big im Business: Sie zog mit 19 nach Paris um dort zu studieren und ist nun, fünf Jahre später, Gründerin einer Kommunikationsfirma und Direktorin einer historischen Stiftung mit einem Master-Abschluss in internationalen Beziehungen.
Ihr Kommunikationstalent und ihr Studienabschluss in internationalen Beziehungen scheinen ihr aber nicht die nötige Demut und Pietät in Krisen- und Kriegssituationen mitgeliefert zu haben. Denn im Interview betrauert die junge Oligarchentochter nicht etwa den Angriffskrieg des Kremlchefs als “völlig unfair und unbegründet”, sondern meint damit die Sanktionen, die ihr nun eine ihrer liebsten Beschäftigungen verwehren: Das Reisen. “Ich bin aufgebracht, weil ich gerne reisen würde und andere Kulturen liebe”, erklärt sie.
Das Insta-Statement von vor drei Wochen scheint hier vergessen, und im Interview äußert sich Elizaveta bewusst auch nicht eingehender über den Ukraine-Krieg oder den Arbeitgeber und engen Freund ihres Vaters. Sie weiß, was auf dem Spiel steht. Stattdessen führt sie weiter aus, was die Sanktionen für sie bedeuten: Sie sei eine “Weltbürgerin” und sei von den Sanktionen “überrumpelt” worden, so Peskowa.
Eines ist ihr dann aber doch wichtig zu betonen: Sie sei nicht ihr Vater. Das macht Elizaveta Peskowa in dem Interview sehr deutlich – ebenso, wie die Tatsache, dass sie zwar eine “sehr tiefe Verbindung” zu ihm habe – wie unzählige Kuschel-Fotos auf ihrem Instagram bezeugen – gegen die Situation in der Ukraine könne sie aber angeblich “nichts tun”.
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