Unser Oscar-Gewinner: Coach musste ihm erst einmal das Schießen zeigen
Der Kriegsfilm “Im Westen nichts Neues” gewann den Oscar als bester Auslandsfilm. Dank seines Wiener Hauptdarstellers Felix Kammerer (27). Dabei musste ein Coach dem Burgtheater-Star erst einmal zeigen, wie eine Waffe überhaupt funktioniert.
Spätestens seit der 95. Oscar-Verleihung in der Nacht zum Montag gilt Felix Kammerer (27) als absoluter Shooting-Star. Sein Film “Im Westen nichts Neues” holte die begehrte Trophäe als bester ausländischer Film: “Ohne dich wären wir alle nicht hier. Du hast uns auf deinen Schultern getragen”, sagte Regisseur Edward Berger in seiner Dankesrede über den gebürtigen Wiener, der seit 2019 zum festen Ensemble der Burg gehört.
Auf den Leib geschrieben war ihm die Rolle des erst 17 Jahre alten Kriegsfreiwilligen Paul Bäumer nicht. Im Gegenteil: Der ehemalige Zivildiener hatte so überhaupt keine Ahnung von der Materie, so dass er sich erst einmal einen eigenen Coach nehmen musste. Für das kleine Einmaleins in Waffenkunde, damit Kammerer wenigstens lernte, wie man ein Gewehr authentisch hält und wie das Schießen funktioniert.
Es waren nicht die einzigen Details, die der Wiener erst verinnerlichen musste. Der begnadete Jungschauspieler arbeitete sich sogar in den Original-Dialekt der historischen Figur aus dem Roman von Erich Maria Remarque (1928) ein. Der junge Soldat Paul Bäumer stammte aus dem Raum Osnabrück (D), sprach folglich einen ostwestfälischen Dialekt.
Es hat sich gelohnt. Felix Kammerer scheint die große Welt endgültig offen zu stehen. Oder zieht er doch weiterhin das Burgtheater vor? “Am liebsten beides”, sagt er. Die Wiener würde es freuen – alle anderen auch.
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