
Zerrüttetes Verhältnis zur Royal Family: Prinz Harry will Versöhnung
Prinz Harry sucht den Frieden mit seiner Familie – doch der Streit um Polizeischutz in Großbritannien sorgt weiter für Eiszeit. Nach dem Urteil gegen seine Sicherheitsklage spricht der 40-Jährige offen über seine Enttäuschung, seinen kranken Vater Charles III. – und die Hoffnung auf Versöhnung.

Prinz Harry hat nach seiner Niederlage im Rechtsstreit um Polizeischutz bei Aufenthalten in Großbritannien den Wunsch geäußert, sich mit seiner Familie zu versöhnen. Im BBC-Interview, das nur wenige Stunden nach dem Urteil veröffentlicht wurde, zeigte sich der 40-Jährige nachdenklich und emotional: „Ich hätte gerne eine Versöhnung mit meiner Familie.“ Er sehe keinen Sinn mehr darin, „weiterzukämpfen“.
Besonders betroffen macht ihn offenbar die Erkrankung seines Vaters, König Charles III., der im Februar 2024 seine Krebsdiagnose öffentlich gemacht hatte, fasst die Gratis-Zeitung heute zusammen. Harry betonte, er wisse nicht, wie lange sein Vater noch zu leben habe – ein deutliches Signal, dass ihm eine Aussöhnung mit dem König wichtig wäre.
Deutliche Kritik am Buckingham-Palast
Gleichzeitig übte der Herzog von Sussex deutliche Kritik an Vertretern des Buckingham-Palasts. Sie hätten laut Harry entscheidenden Einfluss auf den Beschluss gehabt, ihm nach dem Rückzug von seinen royalen Pflichten keinen automatischen Polizeischutz mehr zu gewähren.
Auf die Frage, ob er den König um Unterstützung in der Sache gebeten habe, antwortete Harry: „Ich habe ihn nie gebeten, einzugreifen – ich habe ihn gebeten, aus dem Weg zu gehen und die Experten ihre Arbeit machen zu lassen.“ Der Streit habe das Verhältnis zu seinem Vater stark belastet – laut Harry sprechen sie wegen der Sicherheitsfrage aktuell nicht miteinander.
Gerichtlicher Beschluss sei „nicht unfair“
Das Berufungsgericht in London bestätigte am Freitag die Entscheidung der Vorinstanz, dass Harry kein Anrecht auf vollständigen Polizeischutz bei Heimatbesuchen habe. Der zuständige Richter Geoffrey Vos betonte, der damalige Beschluss sei nicht unfair.
Diese Entscheidung sei für Harry ein schwerer Schlag – auch emotional. In dem Interview warf Harry den Palast-Offiziellen vor, seine Familie mit dieser Entscheidung unter Druck setzen und „in Schach halten“ zu wollen – obwohl man damit ihre Sicherheit aufs Spiel setze. Insbesondere zwei Vertreter des Königshauses im entscheidenden Gremium seien dafür verantwortlich gewesen, dass er und seine Familie keinen umfassenden Schutz mehr erhalten.
Seit dem Bruch mit dem Königshaus und dem Umzug nach Kalifornien 2020 leben Harry und seine Frau Meghan Markle – inzwischen Eltern zweier Kinder – in den USA. Mit dem Erscheinen seiner Memoiren „Spare“ (dt. „Reserve“) 2023 und diversen Interviews verschärfte sich das ohnehin gespannte Verhältnis zu den Royals.
Harry will Kindern seine Heimat zeigen
Auch in der jüngsten BBC-Sendung ließ Harry kaum Zweifel daran, wie tief das Misstrauen sitzt – gleichzeitig betonte er mehrfach seine Liebe zu Großbritannien und den Wunsch, seinen Kindern das Land näherzubringen. Doch unter den aktuellen Umständen sei eine Rückkehr mit der Familie nicht möglich: „Das Urteil vom Freitag macht es mir unmöglich, meine Familie sicher ins Königreich zurückzubringen.“
Zum Schluss wandte sich Harry mit einem Appell an Premierminister Keir Starmer und Innenministerin Yvette Cooper: Sie sollten die aktuelle Regelung zum Polizeischutz überprüfen. „Ob ihr nun die Regierung seid, ob ihr der königliche Haushalt seid, ob Sie mein Vater sind, meine Familie – ungeachtet all unserer Differenzen – wollt ihr denn nicht unsere Sicherheit gewährleisten?“
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