Lilly Becker ist eine Powerfrau – als alleinerziehende Mutter des zwölfjährigen Sohnes, der nicht nur kurz vor der Pubertät steht, sondern dessen hochprominenter Vater auch vor wenigen Wochen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, muss sie das auch sein.

Der Umgang mit dieser neuen Realität gestaltet sich als Wechselbad der Gefühle – und während sie sich, wie sie bereits betonte, auf den gegenseitigen Zusammenhalt des Becker-Clans stützt, überkommt sie auch manchmal die Wut. Und dann wird sie wieder ganz sanft, wenn sie an ihren Sohn – und ja, auch die gemeinsamen Zeiten mit ihrem Ex-Mann denkt, von dem sie sich zwar im Jahr 2018 trennte, aber mit dem sie dennoch – rein rechtlich gesehen – immer noch verheiratet ist. All das zeigt ein brandaktuelles Interview, das Lilly Becker der britischen “Daily Mail” gegeben hat.

Bereits kurz nach der Urteilsverkündung gab Lilly Becker ein aufsehenerregendes InterviewScreenshot

"Amadeus hat mehr Verstand als sein Vater!"

Lilly erzählt dem Boulevardblatt, dass sie hofft, dass die Zeit im Gefängnis ihrem Ex-Mann eine wichtige Lebenslektion sein wird: “Ich hoffe, dass dies ein Weckruf für ihn ist. Das tue ich wirklich. Boris musste noch nie etwas verantworten, aber dieses Mal hat er gelernt, dass es Konsequenzen gibt. Du kannst nicht einfach so durchs Leben gehen wie er, mit mehreren Kindern überall…”

Auf die Frage des Journalisten, der wissen will, was sie Boris sagen würde, wenn in diesem Moment ihr gegenübersitzen würde, meint Lilly: “Ich würde sagen: ‘Das ist kein Spiel, Boris. Du bist nicht im verdammten Wimbledon! Es ist nicht die US Open.'” Aufgeregter Nachsatz: “Mein Gott, der Mann ist 54. Unser Sohn hat mehr Verstand als sein Vater!”

"Es ist nicht fair"

À propos Sohn: Wie geht es Amadeus (12) denn eigentlich? Zuerst hatte Beckers jüngstes Kind ja keine Ahnung von den Anschuldigungen und dem Gerichtsprozess gegen seinen Vater – erst nach dem Urteilsspruch sah sich Lilly dazu gezwungen, ihren Sohn aufzuklären. Das habe sie ganz vorsichtig mit Hilfe einer Freundin – einer Pädagogin – getan, und nach Momenten der Ungläubigkeit habe er begonnen, darüber zu sprechen und Antworten zu suchen, erzählt Lilly: “Amadeus geht es jetzt besser. Er stellt Fragen – was wird Papa essen? Wird er Filme sehen können?”

“Also muss ich nur so gut ich kann antworten, aber nein, es ist nicht fair, dass ich in dieser Position bin. Es ist nicht fair, dass Amadeus in dieser Position ist.”

"Es sind immer die Frauen, die das Chaos aufräumen müssen"

Interessiert sich Lilly auch nur im Entferntesten dafür, was ihr entfremdeter Ehemann im Gefängnis isst? Nun, nein. “Mir ist es scheißegal, was er isst. Es wird kein gedämpfter Wolfsbarsch von Scott’s sein, oder?”, sagt sie der “Daily Mail” und bezieht sich auf das elitäre Restaurant im Londoner Stadtteil Mayfair, das bei den Reichen und Berühmten beliebt ist.

“Aber das kann ich meinem Sohn nicht sagen, oder? Das ist was ich meine. Boris hat das getan, und ich bin derjenige, der das Chaos beseitigen muss. Es sind immer die Frauen, die das Chaos aufräumen müssen.”

"Boris wird die Fragen seines Sohnes beantworten müssen"

“Eines Tages wird Boris die Fragen seines Sohnes beantworten müssen, ihm in die Augen sehen müssen, so wie ich es getan habe. Ich hoffe, er hat die Antworten parat. Ich hoffe, er hat gebetet, so wie ich”, meint Lilly gegenüber der “Daily Mail”.

"Es ist an der Zeit, dass er Verantwortung übernimmt"

Und weiter: “Es ist an der Zeit, dass er die Verantwortung für seine Taten übernimmt. Er hat ein Jahr Gefängnis, um darüber nachzudenken, was er getan hat; das ist ein Jahr ohne Alkohol, um fit zu werden, zu beten, zu meditieren, was auch immer er tun muss. Ich kann es kaum erwarten, dass er herauskommt und repariert, was er kaputt gemacht hat”, meint sie, und fragt sich offen: “Wie wird er das tun? Amadeus wird 13,5 Jahre alt sein, wenn er rauskommt. Das ist so ein wichtiges Alter, wenn sie sich so sehr verändern. Vielleicht erkennt er seinen Vater nicht wieder.”