Das Einkommensgefälle in den Chefetagen der Dax-Konzerne ist beachtlich. Der Spitzenverdiener bekommt das Zwanzigfache des Letztplatzierten. Zu diesem Ergebnis gelangt die deutsche Nachrichtenagentur dpa in einer Auswertung der Vorstandsvergütung der aktuell im Dax notierten Konzerne.

47 Millionen Euro verdiente der Linde-Chef, der SAP-Vorstandsvorsitzende hingegen knapp 2,2 Millionen Euro

In den Chefetagen der Dax-Konzerne herrscht demnach großes soziales Gefälle: Bestbezahlter Manager der deutschen Börsen-Oberliga war im vergangenen Jahr mit umgerechnet gut 47 Millionen Euro Linde-Chef Steve Angel. Der US-Manager verdiente damit mehr als das Zwanzigfache des SAP-Vorstandsvorsitzenden Christian Klein mit knapp 2,2 Millionen am unteren Ende der Tabelle – obwohl der Nettogewinn des Walldorfer Softwareherstellers mit über fünf Milliarden Euro dreimal so hoch ausfiel wie bei Linde.

Viele Vorstandschefs mussten coronabedingt leichte Einkommenseinbußen hinnehmen. Doch werden diese nicht von Dauer sein, wie aus den Vergütungsberichten der Unternehmen hervorgeht.

In Summe erhielten die CEOs mehr Geld – wegen zwei Ausreißern

Das Einkommen von 15 Dax-Chefs ist im vergangenen Jahr gesunken – bei manchen minimal, bei anderen ganz erheblich: Adidas-CEO Kasper Rorsted etwa verdiente 3,5 Millionen Euro weniger, Munich Re-Vorstandschef Joachim Wenning büßte im Vergleich zum Vorjahr 2,3 Millionen ein.

In Summe stieg das Einkommen der CEOs zwar von 194 auf knapp 242 Millionen Euro, doch ist das allein auf zwei Ausreißer zurückzuführen: Angel und den Zweitplatzierten Niklas Östberg. Der Chef des verlustreichen Lieferdiensts Delivery Hero verdiente 45,7 Millionen – im Vorjahr waren es gerade einmal 350.000 Euro gewesen. Zu verdanken hatte Östberg diesen spektakulären Einkommenssprung der Tatsache, dass er 566.600 Aktienoptionen zu Geld machte.