Gloria von Thurn und Taxis (63) hat schon immer polarisiert. In den 1980-er Jahren durch ihre Punk-Frisuren und ihr wildes Partyleben, anschließend durch Aussagen zu Politik und Sexualität. Legendär ist ihr Satz von 2001 zur Verbreitung von AIDS vor allem in Afrika: “Der Schwarze schnackselt gerne”, gab die Adelige, die als Gräfin von Schönburg-Glauchau geboren wurde, als Grund an.

In der jüngeren Vergangenheit spaltete die Fürstin durch politische Aussagen (“Die Aufnahme der Flüchtlinge ist der Vorbote eines 3. Weltkriegs”) und ihren radikalen Katholizismus  beispielsweise in Fragen der Abtreibung (“Kultur des Todes und des Tötens”).

Gegner der Fürstin orten bei ihr mit zunehmendem Alter eine erzkonservative Ausrichtung.

Veranstalter: "Linksradikale, die die Fürstin hassen"

Seit 20 Jahren fungiert Gloria von Thurn und Taxis als Schirmherrin der Regensburger Schlossfestspiele, die zu großen Teilen auf ihrem Schloss “St. Emmeram” stattfinden. Doch da droht ihr heuer reichlich Ärger. Wegen ihrer umstrittenen Sager und ihrem angeblich “menschenfeindlichen Verhalten” sind 100 namhafte Künstler einem Boykott-Aufruf gefolgt und werden nicht bei den Festspielen auftreten.

Was die veranstaltende Konzert-Agentur Odeon-Concerte jedoch nicht weiter zu beunruhigen scheint: “Die 100 Künstler, die unterschrieben haben, kennt doch kein Mensch”, sagte Inhaber Reinhard Söll der “WELT”. Die Initiatoren sind für ihn “Linksradikale, die die Fürstin hassen.”