Österreich schlittere konzeptlos in den Corona-Herbst, kritisiert Klaus Luger (SPÖ). „Von Regierungsseite ist explizit nichts vorbereitet.“ Der Linzer Bürgermeister spart nicht mit scharfen Vorwürfen. „Die Regierung behirnt es nicht, welche Möglichkeiten es gibt – und was zu tun ist.“

1,9 Millionen Euro „auf Verdacht“ gekommen

Manches lässt Luger schlicht den Kopf schütteln. Er erlebe eine „groteske Situation“: In seinen 30 Jahren als Kommunalpolitiker habe er zum ersten Mal vom Bund „auf Verdacht Geld bekommen“, erzählt er dem „Standard“. „Nämlich 1,9 Millionen Euro für eine Impfkampagne. Ich wüsste nur nicht, mit welchem Inhalt die Kampagne über die Bühne gehen soll.“

Die Regierung scheitere an Antworten auf zentrale Fragen, wie etwa welche Impfstoffe zur Verfügung stehen, auf welche Mutationen man sich einstellt, was vom vierten Stich zu halten ist. Überhaupt: „Was ist die Strategie der Regierung, was wird empfohlen?“

„Impfpflicht steht symbolisch für den Schlingerkurs“

Natürlich wisse zurzeit niemand, welche Corona-Mutationen uns im Herbst bevorstehen: „Man kann der Regierung nicht vorwerfen, dass sie nicht weiß, wie sich eine Virusmutation auswirkt. Was ich ihr sehr wohl vorwerfe, ist, dass man für die Varianten im Herbst keine Krisenstrategien hat.“

Objektiv sei die Performance der Regierung „seit Juni 2020 deutlich schlechter geworden. Einfach nur chaotisch. Und die Impfpflicht steht symbolisch für den Schlingerkurs, der gefahren wird.“ Überhaupt: „Gesundheitsminister Rauch ist leicht überfordert. Nicht nur in der Pandemiefrage.“