Nachdem sich bereits das FBI mit Ermittlungen eingeschaltet hat, fleht jetzt auch die Ehefrau jenes Oberösterreichers, der laut “Dossier”-Recherchen der Mehrheitseigentümer hinter der umstrittenen Porno-Plattform “Pornhub” sein soll, ihren Mann an, seine Verbindung zu der zweifelhaften Website  zu lösen. Als Frau und Mutter forderte sie ihn öffentlich auf, auch an die Kinder zu denken, die diesen Videos ausgesetzt sein könnten. Hintergrund waren Vorwürfe gegen “Pornhub”, wonach die Sex-Seite unter anderem Geld mit Videos verdient haben soll, bei denen Kinder sexuell ausgebeutet oder vergewaltigt werden.

Als Lifestyle und Mode-Bloggerin sucht Priscila B.die Öffentlichkeit – ganz im Gegensatz zu ihrem EhemannPriscila B.

Ungewöhnliche Worte von Priscila B., die auf Instagram normalerweise über ihr millionenschweres Jet-Set-Leben berichtet. Offenbar wiegen die Vorwürfe so schwer, dass die Bloggerin nun nicht mehr schweigen wollte. In dem Zusammenhang hatte sie auch öffentlich selbst über negative Erfahrungen gesprochen, die sie als Model gemacht hatte. So war sie etwa von einem Fotograf zu freizügigen Fotos gedrängt worden, die sie später bereut hatte.

Priscila B. dokumentiert gerne öffentlich ihr Luxus-Leben. Ihr Mann scheffelt unterdessen Milliarden mit zweifelhaften Websites.Priscila B.

Während sich seine Frau in sozialen Medien sehr offen präsentiert, lebt Bernd B. eher zurückgezogen. Viel ist über den 52-jährigen Oberösterreicher, der Mehrheitseigentümer von MindGeek sein soll, das hinter dem Porno-Portal steht, nicht bekannt. Laut Schätzung der britischen Sunday Times soll er ein Vermögen von rund 1,4 Milliarden Euro besitzen. B. soll nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule einen Abschluss an der Chicago Business School gemacht haben und in jungen Jahren bei den Unternehmensberatern von McKinsey gearbeitet haben. Bei der Investmentfirma Goldman Sachs in New York City soll er sogar Partner gewesen sein. Es folgten Stationen in Frankfurt, Hongkong und London – was er dort genau gemacht habe, bleibe ungewiss, heißt es.

In Ansfelden steuert der Milliardär den Traktor immer noch selbst

Gebürtig kommt er aus Gemeinde Ansfelden (OÖ), wo er auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist und später die Landwirtschaftsschule besucht hat. Den Kontakt zu seiner Heimat habe er nicht verloren, wie Nachbarn gegenüber “Dossier” berichten – im Hochsommer käme er nach wie vor zum Weizendreschen in seine Heimat. In Jeans und einem weißen Hemd würde er dort noch immer mit einem Traktor über die Felder fahren. Ansonsten lebe er zwischen Hongkong, Brasilien und London.

FBI ermittelt gegen MindGeek

Gegen MindGeek ermittelt jetzt auch das FBI, nachdem 132 Opfer sexueller Ausbeutung dazu aufgerufen hatte, Vorwürfe über Ausbeutung und Sexhandel zu untersuchen. “Pornhub”, das täglich rund 120 Millionen Besucher aus aller Welt registriert, bestreitet, wissentlich Bilder von sexuellem Missbrauch von Kindern zugelassen zu haben. Nach einem kritischen Bericht der New York Times hat das Portal aber 10 Millionen nicht überprüfter Videos entfernt – Kopien kursieren zum Leidwesen der Betroffenen allerdings noch immer im Netz.