Lisa Totzauer fordert ORF-Boss Wrabetz heraus
Am Dienstag verkündete Lisa Totzauer, Channel-Managerin von ORF 1, öffentlich ihre Bewerbung für den Posten als Generaldirektorin des ORF. Die Personalie setzt den amtierenden Alexander Wrabetz jetzt ziemlich unter Druck: Nicht wenige wollen eine Frau an der Spitze von Österreichs Öffentlich-Rechtlichen sehen.
Schon länger vermuteten Beobachter, dass Totzauer in der Nachfolge-Frage in den Ring steigen könnte und am Dienstag eröffnete sie mit einem dreiminütigen Bewerbungsvideo das Rennen um einen der wichtigsten Jobs im Land. Das setzt den angezählten Amtsinhaber Alexander Wrabetz (61) jetzt ordentlich unter Druck, denn erstmals erklärt sich damit öffentlich ein Gegenkandidat. Und mit Totzauer außerdem jemand, der parteiübergreifend geschätzt wird. Sie wird außerdem dem starken bürgerlichen Lager zugerechnet.
Ich darf euch meine Bewerbung als ORF Generaldirektorin bekannt geben. https://t.co/XbBfRDFfPN
— Lisa Totzauer (@TotzauerLisa) July 13, 2021
“Ich bewerbe mich um die Position der Generaldirektorin des österreichischen Rundfunks. Ich will das größte und das wichtigste Medienunternehmen in unserem Land leiten und in den kommenden Jahren in eine sichere Zukunft führen”, erklärte die 50-Jährige in dem Video. Berichterstattung, Information, Sport und Kultur will sie auch in den kommenden Jahren auf höchstem Niveau anbieten. “Ich möchte die anstehenden Transformationen gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Sie im ORF umsetzen”, richtet Sie das Wort immer wieder direkt an die Österreicher. Und sie versteckt noch am Schluss einen kleinen Seitenhieb gegen Wrabetz, indem sie betont, dass sich bis 10. August wohl noch viele Personen für den Job der “Generaldirektorin” bewerben werden – sie verwendet also bewusst die weibliche Form, wohl in Anspielung darauf, dass sich nicht wenige eine Frau an der Spitze wünschen.
“Der ORF muss in den kommenden Jahren auch bei sich viel verändern. Unsere Programme müssen moderner Mediennutzung angepasst werden. Der digitale Wandel macht auch vor uns nicht halt”, so Totzauer. Dafür brauche es Mut und Innovationskraft. “Ich werde immer nach bestem Wissen und Gewissen Entscheidungen im Sinne des Publikums treffen. Ich bin ausschließlich ihnen und dem ORF verbunden und der Unabhängigkeit verpflichtet”, schloss die ORF 1-Channelmanagerin ihre rund dreieinhalbminütige Videoansprache.
Entscheidung fällt am 10. August
Beobachter gehen aktuell davon aus, dass sie nicht die einzige Interessentin bleibt – viele rechnen noch mit der Kandidatur eines Überraschungskandidaten.
Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende Juli, am 10. August wählt der Stiftungsrat einen neuen ORF-Chef.
Kommentare
Mit Zukunft des ORF sichern meint sie natürlich die Privilegien aller ORF Mitarbeiter absichern. Eine Umfrage im öffentlich Rechtlichen Rundfunk in Deutschland hat ergeben, dass sich (ungefähr) 70% der Mitarbeiter den GrünInnen zugehörig fühlen, 20% der Linken und der Rest der SPD. Andere Parteien waren unter der Wahrnehmungsgrenze. In Österreich beim ORF wird es nicht anders sein, es ist also völlig sinnlos zu versuchen, mit österr. Journalisten objektiven, fairen u. intelligenten Journalismus zu machen. Die paar wenigen Aussnahmen haben sich eh längst ausserhalb der ORF oder der Mainstream Zeitungen etwas eigenes aufgebaut.
Eine Linke fordert einen Linken heraus. Realsatire made by ORF!
Vielleicht schafft es der ORF dann auch mal, eine Internetübertragung zu präsentieren, die ohne ständigen Bildruckern oder gar völligem Einfrieren auskommt. Bei den EM-Übertragungen war das eine einzige Katastrophe. Komisch nur, dass es diese Probleme auf dem bildbeschreibenden Nebenkanal nicht gab. Ich unterstelle deshalb Absicht.
Eine Wohltat, dass es das störungsfreie Servus TV im Internet gibt. Das übrigens auch die nächste Fußball-EM live überträgt.
Das, was im ORF für Journalismus gehalten wird und wie dort mit dem Objektivitätsgebot umgegangen wird, ist inakzeptabel. Der ORF ist dem Gesetz nach ein öffentlich-rechtlicher Sender. Dieser Zustand hat wieder hergestellt zu werden. Wie sich gewisse Journalisten – die ihre Relevanz und ihre Followerzahlen vor allem den Gebührenzahlern verdanken – in den sozialen Medien präsentieren und sich dort nicht den Hauch um Objektivität scheren, sondern permanent gegen ihr Feindbild Kurz und manchmal auch gegen die FPÖ agitieren, während SPÖ, NEOS und GRÜNE praktisch immer völlig ungeschoren davonkommen oder sehr nachsichtig behandelt werden, ist eine Verzerrung der Meinungs- und Meinungsfreiheit. BBC-Journalisten würden sich dergleichen natürlich nie erlauben.
Und ich erinnere mich gut an die Zeit, als die Grünen nicht im Nationalrat vertreten war – und dennoch der ORF regelmäßig berichtete, was bei den Grünen los war. Anderen nicht im Nationalrat vertretenen Parteien war dieses erstaunliche Wohlwollen seltsamerweise nie beschieden …
In dieser linken Propagandaanstalt kann man es in Zukunft nur mehr besser machen. Selbst ARD ud ZDF sind in der Kritik, aber liefern weit bessere Qualität als dieser ORF. Und auch etliche private Sender sind dem vorzuziehen.
Wenn es so weiter geht, würde ich in Zukunft wegen schwerer Missachtung des Rundfunkauftrages nur mehr einen kleinen Teil der Gebühr bezahlen.
…..das sich die Politmarionetten immer noch als unabhängige Journalisten/innen bezeichnen und das anscheinend selbst auch noch glauben finde ich grotesk…. so viel Realitätsverweigerung muss man mal haben ….echt unfassbar
Klingt vernünftig, was sie sagt.
Aber anstelle Wrabetz und seinem einseitig linkem Betrieb ist alles eine Verbesserung.
Egal wer Apparaschik Wrabetz herausfordert. Er/Sie wäre Verbesserung und Segen in einem.
Es wäre zu wünschen, dass dieser Linksdrall im ORF endlich einmal ein Ende hat. Die Interviews von den meisten JournalistInnen sind so gedrechselt, dass man am Ende den Eindruck hat, dass SPÖ und Grüne – also das linke Lager – die einzig Guten sind im Land. Und der Oberböse der BK ist.
Fast egal was sie vor hat! Hauptsache der ORF ist nicht weiter eine rotgrüne Medienorgel mit dem Wolf und dem Leitner als Dirigenten.