Seit Jahrzehnten zählt die legendäre Streif zu den gefährlichsten Rennen im Weltcup-Kalender. Stürze und Verletzungen stehen fast jedes Jahr an der Tagesordnung. Mit der Abfahrt in Kitzbühel um 11.30 Uhr steigt auf der legendären Streif in Kitzbühel die erste von zwei Abfahrten. Erstmals stehen regulär zwei Abfahrten auf dem Programm. Einer der Topfavoriten ist mit Sicherheit Dominik Paris. Er kennt die Piste in Kitzbühel sehr gut und wusste dort immer zu überzeugen.

Doch auch Beat Feuz darf sich Chancen auf den Sieg ausrechnen. Im vergangenen Jahr konnte der Schweizer beide Abfahrten gewinnen. Aus österreichischer Sicht dürfen wir uns von Vincent Kriechmayr und Matthias Mayer Top-Platzierungen erwarten. Mayer triumphierte vor zwei Jahren. Er weiß also, wie es geht! Nun peilt er sein viertes Kitzbühel-Podest in Folge an.

Doch vor dem Rennen könnte sich das Wetter als Spielverderber erweisen. Der viele Neuschnee bringt die Organisatoren an ihre Grenzen. Aufgrund von Wind beim Originalstart entschied die Jury, dass vom Reservestart Mausefalle angeschoben wird. Ohne den steilen Starthang verkürzt sich die Fahrzeit um etwa acht Sekunden. Mit eXXpress sind Sie live dabei!

Der Live-Ticker

Max Franz wird die Abfahrt eröffnen. Vincent Kriechmayr hat die Startnummer drei gewählt. Daniel Hemetsberger wird als Nummer vier ins Rennen gehen. Dominik Paris wird als fünfter Läufer angreifen. Matthias Mayer hat sich für die Nummer sieben entschieden. Vorjahressieger Beat Feuz wird mit der Startnummer neun seinen Sieg anpeilen. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der Trainingsschnellster hat sich für die Nummer elf entschieden. Der Gesamtweltcup-Führende Marco Odermatt folgt mit Nummer 13.

Die weiteren Österreicher: Otmar Striedinger wagt sich als 15. Läufer die Streif hinunter. Daniel Danklmaier hat die Nummer 25. Christian Walder wird sein Glück mit der Nummer 40 versuchen. Stefan Babinsky geht als drittletzter Starter mit der Nummer 50 ins Rennen.

Das rennen wird vom Reservestart oberhalb der Mausefalle angeschoben. Es ist bereits das fünfte Mal in diesem Jahrzehnt, dass die Strecke verkürzt werden muss. Peter Fill startete 2016 ab oberhalb der Mausefalle. Damals betrug die Siegerzeit 1:52,37 Min. 2012 beim Sieg von Didier Cuche wurde ab Alter Schneise gefahren; 2014 gewann Hannes Reichelt mit einer Fahrt über Hinterganslern statt Hausberg; 2015 siegte Kjetil Jansrud in einer “Sprint-Abfahrt” ab dem Seidlalm-Sprung.

Dennoch ist die Streif bereit. “Es wird ein enges Rennen. Die Strecke ist super beinand. Ich bin gespannt – es wird sicher eine enge Partie. Es bringt nicht viel, sich an den Erfolg von vor zwei Jahren erinnern. Es schadet nicht, ein paar Passagen ähnlich zu fahren – da habe ich meinen Plan, wie ich es heute machen will,” meinte Matthias Mayer vor dem Rennen.

Vincent Kriechmayr zollte der Strecke jedenfalls Respekt: “Es ist eine ganz andere Strecke als das Lauberhorn. Es ist das schwierigste Abfahrtsrennen der Saison. Das Selbstvertrauen war schon vor Wengen da. Die Strecke verlangt andere Eigenschaft als Wengen. Wer das fehlerfrei macht, wird vorne sein.

Marcel Hirscher war erneut als Vorläufer am Start. Ein ganz seltenes Bild, denn während seiner aktiven Laufbahn war bekanntlich der Slalom Hirscher´s Paradedisziplin. Es war ein mutiger Lauf des Salzburgers, der nicht nur “runtergefahren” ist.

Es geht los. Max Franz eröffnet das Rennen! Mit einer Zeit von 1:59.54 kommt er ins Ziel.

Als nächster Läufer geht Romed Baumann an den Start. Der Österreicher, der für den den Deutschen Skiverband an den Start geht kommt mit einer Zeit von 1:57.97 an. Damit hat er 1,57 Sekunden Vorsprung vor Max Franz und ist neuer Führender.

Vincent Kriechmayr ging mit der Startnummer drei ins Rennen. Er fängt Romed Baumann um um 0,58 Sekunden ab und führt damit. Kriechmayr zog stark durch den Lärchenschuss durch und nahm viel Tempo in den Hausberg mit. Dort riskiert er viel, doch in der Traverse konnte er noch korrigieren.

Wieder gibt es einen neuen Führenden. Daniel Hemetsberger fährt nach einer Super-Fahrt die Bestzeit. Er knöpft Kriechmayr 0,21 Sekunden ab. Nächster Läufer ist Dominik Paris, der ebenso Topfavorit ist.

Paris fährt eine ganz andere Linie, aber die Fahrt ist missglückt! Der Favorit legt zwar stark los, doch im flachen Teil kann er nicht mit Hemetsberger mithalten. Bereits im Lärchenschuss lag er sechs Zehntel zurück. Am Ende landet Paris mit 96 Hundertstel Rückstand auf Platz vier.

Mit einem starken Finish holt sich Travis Ganong die Führung. Er fängt Hemetsberger um 20 Hundertstel ab.

Doch Matthias Mayer kann die Fahrt von Ganong noch einmal toppen. Bei der Hausbergkante nimmt er Tempo auf und damit ist die Führung wieder in österreichischer Hand. Mayer liegt 0,39 Sekunden vor Travis Ganong.

Der Slowene Martin Cater verliert im flachen Teil. Bei der Hausbergkante wird sein Rückstand dann noch größer. Am Ende kommt er mit 1,27 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Beat Feuz die Führung. Feuz legt stark los, verliert aber im Flachstück. Zwar nahm er in der Seidlalm noch vier Zehntel Vorsprung mit. Doch am Ende reichte es nur zu Platz drei (+0,47).

Nach zehn Läufern bleibt Matthias Mayer in Führung. Bryce Bennett hat bereits bei der Hausbergkante vier Zehntel Rückstand. Im Ziel kommt er mit einer Zeit von 1:57.25 an und landet damit auf Platz sechs.

Neue Bestzeit! Einer der Topfavoriten Aleksander Aamodt Kilde führt nun. Zwar hat der Norweger Probleme im U-Hakerl. Doch im Steilhang nahm er viel Tempo mit und lässt die Konkurrenz mit einer Zeit von 1.55:92 hinter sich.

Der erste Ausfall. Der Franzose Mathieu Bailet stürzt bei der Seidlalm. Dabei ist zum Glück nichts schlimmeres passiert. Er rutschte ins Netz. Das Rennen wurde unterbrochen.

Nach dem Ausfall von Mathieu Bailet fährt Marco Odermatt vorläufig auf das Podium, bleibt allerdings hinter Matthias Mayer auf Platz drei. Der Schweizer verlor vor allem im unteren Teil.

Der Deutsche Andreas Sander greift nicht in die Entscheidung ein – Platz zehn für Sander. Er verliert im Flachstück und am Ende auch in der Hausbergkante.

Im ersten Bereich der Strecke leistete sich Otmar Striedinger einen Fehler. Keine ideale Linie des ÖSV-Läufers. Letztlich fährt er hinter Kriechmayr auf Rang neun.

Für Ryan Cochran-Siegle war es eine besondere Rückkehr. Vor einem Jahr stürzte er in Kitzbühel schwer und zog sich dabei eine Halswirbelverletzung zu. Am Ende fährt er mit zu viel Respekt und landet mit +3,12 Sekunden Rückstand auf Rang 14.

Der Franzose Johan Clarey fängt Matthias Mayer ab und fährt mit 42 Hundertstel Rückstand auf Platz zwei. Bei der Hausbergkante musste er querstellen und verlor auch in der Traverse.

Der Deutsche Dominik Schwaiger liegt nach dem Steilhand mit 14 Hundertstel hinten. Am Hausberg leistete er sich noch einen Fehler und fährt am Ende auf mit 1,56 Rückstand auf den zehnten Platz.

Niels Hintermann liegt bereits nach dem Gleitstück fünf Zehntel zurück. Bei der Traverse musste er korrigieren. Im unteren Teil verliert er noch deutlich und schwingt am Ende mit 1,19 Sekunden Rückstand auf Platz sieben ab.

Christof Innerhofer, der am Donnerstag noch Trainingsschnellster war konnte einen Fehler im Steilhang korrigieren, Doch bis zur Seidlalm kommen 1,2 Sekunden Rückstand hinzu. Im Lärchenschuss landet er weit draußen. 1,7 Sekunden Rückstand und Platz 13 für Innerhofer.

Damit deutet alles auf einen Sieg von Kilde hin. Der Norweger führt vor Clarey (+0,42) und Matthias Mayer (+0,67).

Matteo Marsaglia kann Vincent Kriechmayr noch aus den Top 10 verdrängen. Der Italiener kommt mit 1,43 Sekunden ins Ziel.

Der Schweizer Urs Kryenbühl kann auf eine gute Fahrt zurückblicken. Im Vorjahr stürzte auch er schwer. Mit 1,83 Sekunden Rückstand schiebt er sich auf Rang 15.

James Crawford aus Kanada überrascht und erreicht mit Platz fünf (+1,02 Sekunden) sein bestes Weltcup-Ergebnis. Damit schlägt er auch Beat Feuz.

Daniel Danklmaier stürzt bereits nach wenigen Metern, schlägt daraufhin im Netz ein. Anschließend macht er seinem Ärger freien Luft und benutzt dabei sogar den ein oder anderen Kraftausdruck.

Damit steht fest: Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde gewinnt den Abfahrts-Klassiker in Kitzbühel vor Johan Clarey (+0,42) und Matthias Mayer (+0,67). Zweitbester Österreicher wird Daniel Hemetsberger. Vincent Kriechmayr landet außerhalb der Top zehn auf Rang 12.