Europa versucht händeringend, die Energieversorgung für den Winter irgendwie zu sichern. Ein Bestandteil dabei ist verflüssigtes Erdgas (LNG). Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) spricht in höchsten Tönen davon. Die Alternative zu russischem Gas ist jedoch nicht nur sehr teuer (eXXpress berichtete), sie ist auch eine wahre Dreckschleuder. Neben dem entweichendem Methan, 86-mal schlechter für das Klima als CO2, geraten auch enorme Mengen an chlorhaltigem Abwasser ins Meer. Dies wirkt sich natürlich auch negativ auf die Tier- und Pflanzenwelt in den Ozeanen aus.

Was wohl die wenigsten wissen: LNG-Tanker werden weniger mit Schweröl betrieben, als vielmehr mit Flüssiggas selbst, das aus den Tanks auf den Frachtschiffen gewonnen wird. Als Treibstoff jedoch ist LNG genauso umweltschädlich, wenn nicht toxischer als Schweröl.

Großer Unmut bei Umweltverbänden

Die forcierte Umstellung des deutschen Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck von Teilen der deutschen Energieversorgung auf Flüssiggas (LNG) sorgte bereits für großen Unmut bei Umweltverbänden. “Das ist schon sehr erstaunlich: Wir investieren Steuergeld in neue fossile Projekte, die Bundesregierung hat aber noch nicht mal die Klimafolgen abgeschätzt”, hieß es von der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Und betont: “Das ist grob fahrlässig.”

Österreich bekommt 2023 eine Schiffsladung LNG

Doch nicht nur Deutschland sondern auch Österreich wird 2023 eine Schiffsladung Flüssigerdgas (LNG) bekommen. Zur Erinnerung: Die Regierung hat – über die OMV – Flüssiggas aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bestellt. Die Gasmenge, die per LNG-Frachtschiff bis Genua oder Rotterdam und dann per Pipeline in regasifizierter (also nicht flüssiger) Form geliefert wird, deckt die “Versorgung von 65.000 Haushalten für ein Jahr”. Mit anderen Worten: Sie entspricht “einem Prozent des österreichischen Gesamtbedarfs an Erdgas”.