Eine Gruppe namens „Within Our Lifetime“ organisierte den Marsch, bei dem Palästina-Fahnen geschwungen wurden und antisemitische Sprechchöre zu hören waren. Tausende Menschen schlossen sich dem Protestzug an, skandierten ihre Hass-Parolen.

Grausige Botschaften waren auf Plakaten zu lesen

Auf den Transparenten standen antisemitische Hass-Botschaften, die den Zorn der Demonstranten auf Israel ausdrückten: „Benjamin Netanyahu – der größte Terrorist der Welt!” oder die Forderung „Israel abschaffen“. Auch „Beendet die Nakba“ konnte man auf einigen Schildern sehen. Als Nakba bezeichnen Araber die Flucht und Vertreibung von rund 700.000 Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina und die damit verbundene Gründung des Staates Israel.

In Sprechchören verlangten die Demonstranten zudem, sofort jede Hilfe für Israel einzustellen.

Wilde Szenen auch in Deutschland

In Berlin, Frankfurt und Leipzig fanden am Samstag ebenfalls wieder pro-palästinensische Demonstrationen statt. Allein in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei 77 Vorfälle mit antisemitischem oder antiisraelischem Bezug gemeldet. 125 Tatverdächtige wurden erfasst, 45 Personen namentlich identifiziert. Vorrangig handelt es sich um junge arabischstämmige Männer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte: „Wer Hass gegen Juden auf unsere Straßen trägt, wer volksverhetzende Beleidigungen äußert, stellt sich außerhalb unseres Grundgesetzes.“ Sie forderte spürbare Folgen für die Täterinnen und Täter.

Aus dem nordrhein-westfälischen Innenministerium hört man, dass die tatverdächtigen Asylbewerber mit „aufenthaltsbeendenden Maßnahmen wie zum Beispiel Abschiebungen“ rechnen müssten.

Transparente mit "Freiheit für Palästina" wurden mitgebrachtAPA/AFP/Ed JONES
"Keine Hilfen für Israel" wurde skandiertAPA/AFP/Ed JONES
Tausende Menschen schlossen sich dem Protest anAPA/AFP/Ed JONES
Anti-zionistische Juden schlossen sich ebenfalls anAPA/AFP/Ed JONES