Die Polizei in England und Wales erhält neue Befugnisse, um Klima-Proteste zu beenden, und zwar schon bevor die Störung beginnt. Das sieht der Plan des britischen Premierminister Rishi Sunak vor.

Die Gesetzesänderungen der Regierung sollen unter anderem ein härteres Vorgehen gegen „Guerilla“-Taktiken von Klima-Chaoten  ermöglichen. Speziell Demos, die den Verkehr durch Großstädte auf ein Kriechtempo verlangsamen, sollen damit gestoppt werden.

Es ist ungewiss, ob Rishi Sunak auch die Opposition von dem Gesetzesvorhaben überzeugen kann. APA/AFP/JESSICA TAYLOR/UK PARLIAMENT

Neue Definition von „ernsthafter Störung“

Sunak erklärte, die Vorschläge sollen als Gesetzesänderungsanträge zur öffentlichen Ordnung eingebracht werden und in dieser Woche im Oberhaus diskutiert werden. Der Plan würde etwa die Definition von „ernsthafter Störung“ erweitern. Darüber hinaus soll die Polizei künftig Proteste derselben Gruppe an verschiedenen Tagen oder an verschiedenen Orten als Teil ein und derselben größeren Aktion einstufen können.

Eine wichtige Konsequenz dieser Änderung: Die Polizei müsste „nicht mehr warten, bis es zu Störungen kommt, und kann Proteste beenden, bevor das Chaos ausbricht“.

Eine "Just Stop Oil-Gruppe demonstriert in London gegen den Klimawandel.APA/AFP/Daniel LEAL

Debatte im Oberhaus beginnt in dieser Woche

Der Änderungsantrag wird nun im Oberhaus erörtert. Allerdings benötigt er dort auch die die Unterstützung der Labour-Partei und der Cross-Benchers, um verabschiedet werden zu können. Dass die Parteien zustimmen werden, ist ungewiss. Politiker aus den dortigen Reihen äußerten bereits Bedenken am Vorhaben.

Scharfe Kritik erntete das Vorgehen der Regierung darüber hinaus primär von Bürgerrechtlern und Protestgruppen.