Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) geizt nicht mit PR-Ausgaben. Allein im zweiten Halbjahr 2021 kosteten ihre Ausgaben für Inserate und Kampagnen den Steuerzahler stolze neun Millionen Euro.

Einer, der sich besonders häufig über PR-Aufträge in Höhe von mehreren hunderttausend Euro freuen darf, ist Lothar Lockl, geschäftsführende Co-Gesellschafter der Agentur Lockl & Keck GmbH. Die bisher bekannt gewordenen Aufträge haben in Summe das stolze Volumen von 1.940.000 Euro! Das ergaben mehrere parlamentarische Anfragen.

300.000 Euro für Energiespar-Tipps

Mit – sagen wir einmal – ungewöhnlichen Tipps hat versuchte die Klimaschutz-Initiative “klimaaktiv” für das Energiesparen zu werben. Jenen, die keinen Geschirrspüler haben, wurde etwa auf der Website erklärt: “Nicht mit warmem Wasser vorspülen”, sowie: “Ein Stoppel im Spülbecken spart eine Menge an Warmwasser und somit an Kosten”. Darüber hinaus könnten Essensreste mit dem “Besteck abgekratzt werden” anstatt mit Wasser zu abzuspülen.

Für die Durchführung dieser Initiative des Klimaministeriums werden in den kommenden zwei Jahren neuerlich 300.000 Euro Steuergeld fließen. Das ergab die Beantwortung einer Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Michael Schnedlitz. Mit der Abwicklung beauftragt ist die Agentur Lockl & Keck” – nicht zum ersten Mal.

Kommunikative Begleitung des Klimarats

Eine SPÖ-Anfrage im März ergab, dass Gewessler bereits im zweiten Halbjahr 2021 rund 300.000 Euro für die Klimaschutz-Initiative flüssig gemacht hat, und wieder war Lockl der Auftragnehmer.

Nicht viel anders sieht es in den Jahren zuvor aus. Rund 650.000 Euro erhielt “Lockl & Keck” 2020, weitere 300.000 Euro waren es im ersten Halbjahr 2021.

Doch das ist noch immer nicht alles. Auch beim zwei Millionen Euro teuren Klimarat kassierte die Lockl & Keck GmbH kräftig  mit, in Summe um die 390.000 Euro dank üppiger PR-Aufträge. Besonders perfide: Bei der Auftragsvergabe für das sündteure Prestigeobjekt der Ministerin wurde nicht vollends objektiv vorgegangen. Wie später bekannt wurde, war Lothar Lockl mit seiner PR-Agentur zwar größter Auftragnehmer des Projekts, im Vergabeverfahren aber nur an dritter (!) Stelle gereiht.

Für den Rat haben sich 100 per Zufallsprinzip ausgewählte Menschen an sechs Wochenenden geroffen, um Zukunftsfragen zu besprechen. Allein für die sechs Wochenenden in Luxushotels (Hilton Danube in Wien, Heffterhof und das Haus St. Virgil in Salzburg) waren mindestens 236.000 Euro an Steugergeldern vorgemerkt. Die PR-Kosten sollten dabei maximal 520.000 Euro ausmachen. Die kommunikative übernahm – erraten! – Lockl & Keck GmbH. Die Begleitung des Auftakts kostete etwa 90.000 Euro, die in der Anfragebeantwortung als maximaler Auftragswert bezeichneten Kosten für die kommunikative Begleitung von Februar bis Juni wurden mit 304.552 Euro beziffert.

Dass der Klimarat in Summe ein höchst teures Unterfangen mit fragwürdigem Ergebnis war, konnte man beim eXXpress bereits erfahren (etwa hier und hier.)