Noch vor dem Ausstrahlungstermin des eigentlichen Interviews sorgt ein aktueller Sager von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig für Staunen im Netz: Via Twitter kündigt der Sender  “Puls24” für Donnerstag, 18.30 Uhr ein Interview mit dem Wien-Chef an, in dem Ludwig über die Bereitschaft Wiens, Menschen aus Afghanistan aufzunehmen, sprechen wird. Überraschend ist allerdings, an wen Ludwig da im Speziellen denkt: Und zwar an Richterinnen.

Ludwig: Gefährdete Afghanen sollen in Wien Zuflucht finden

Generell will Ludwig Afghanen, die nach der Machtübernahme der Taliban in Gefahr sind, in der österreichischen Bundeshauptstadt Zuflucht bieten: “Ich denke zum Beispiel an 300 Richterinnen, die in Afghanistan das erste Mal als Frauen in solche Positionen gekommen sind, die jetzt im Leben sehr oft bedroht sind, die auf Todeslisten sind. An Journalistinnen beispielsweise oder auch an Frauen, die sich dafür eingesetzt haben, dass Mädchen eine entsprechende Schul- und Bildungslaufbahn einschlagen können”, so der Bürgermeister, der das Argument der Bundesregierung, welche die “Fehler von 2015”, dem Jahr der großen Flüchtlingswelle, nicht wiederholen will,  als hier nicht geltend erachtet: “Da ist keine Rede davon, dass wir ein Signal setzen wollen, um eine neue Flüchtlingswelle in Gang zu setzen. Das ist einfach unrichtig.” Vielmehr gehe es darum, gezielt Menschen vor Verfolgung zu schützen.

Burgenlands Grüne drängen auf Aufnahme von Frauen

Anlässlich des 6. Jahrestags der Flüchtlingstragödie bei Parndorf am 27. August drängen Burgenlands Grüne auf die Aufnahme bedrohter afghanischer Mädchen und Frauen. Die europäische und österreichische Asylpolitik müsse sich dringend ändern, forderte Landessprecherin Regina Petrik am Donnerstag in einer Aussendung.

“Im Gedenken an die 71 Toten im Lkw auf burgenländischem Boden sollte Österreich bedrohte Frauen aus Afghanistan auf einem sicheren Weg nach Europa bringen. Das Burgenland könnte 71 von ihnen aufnehmen. In unserem Bundesland gibt es viele Menschen, die gerne helfen”, erklärte Petrik. Sie verwies außerdem darauf, dass auf Initiative ihrer Partei in der Nähe des Fundortes der toten Flüchtlinge eine Gedenkinitiative errichtet werden soll. (APA/red.)