
Ludwig zu Lobau-Räumung: "Das ist eine Politik der großen Schritte"
Jetzt ging doch alles ganz schnell: Nachdem sich am Dienstagvormittag mehrere Umweltschützer weigerten, dass Protestcamp in der Lobau zu verlassen, gab die Polizei am frühen Nachmittag die vollzogene Räumung via Twitter bekannt. Auch Bürgermeister Michael Ludwig meldete sich mit einem langen, rechtfertigenden Statement zu Wort – und verspricht mit ‘”guten Gründen” und “großen Schritten” an “großen Schrauben” zu drehen.
Ein Ende mit Schrecken gab es für die Lobau-Protestanten am Dienstag: Nachdem die Räumung des Protestcamps in der Lobau um die Mittagszeit nach ruhigen Anfängen eskaliert war und ganze 12 Aktivisten von der Polizei festgenommen wurden (der eXXpress berichtete), war das Protestcanp dann schnell völlig leer: “Das Protestcamp im Bereich der Hausfeldstraße konnte vollständig geräumt werden, mittlerweile wurden auch die letzten zwei Aktivisten unverletzt aus dem Camp gebracht”, gab die Polizei am frühen Nachmittag via Twitter bekannt.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) meldete sich ebenso via Social Media und erklärte in einem zehn Nachrichten langen Twitter-Thread, warum die Räumung notwendig war und wofür der Bau des Lobautunnels wichtig ist – und “Das ist eine Politik der großen Schritte, die ein lebenswertes Wien sichert und für eine nachhaltige Entwicklung Sorge trägt”, schrieb Ludwig auf Twitter.
Das ist eine Politik der großen Schritte, die ein lebenswertes Wien sichert und für eine nachhaltige Entwicklung Sorge trägt./10
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) February 1, 2022
Zudem meinte Michael Ludwig, dass der Räumung durch die Polizei mehrere Gesprächsangebote der Stadt Wien vorausgingen – erfolglos.
Nach monatelanger Besetzung der Baustelle in der Hausfeldstraße wurde diese heute durch die @LPDWien geräumt. Vorausgegangen sind dieser Maßnahme seit Oktober unzählige Gesprächsangebote der @Stadt_Wien an die BesetzerInnen, leider erfolglos. /1
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) February 1, 2022
Zwölf Festnahmen
In der Früh, als die Polizei anrückte, um mit der Räumung zu beginnen, waren zwölf Aktivisten im Camp bei der Hausfeldstraße anwesend, sie kamen der Aufforderung, das Gelände freiwillig zu verlassen, nicht nach. Der Bereich wurde großräumig abgesperrt, außerdem waren zunächst sämtliche Öffentliche Verkehrsmittel rund um die Baustelle unterbrochen (eXXpress berichtete).
Umweltschützer kamen Aufruf über die sozialen Medien nach
Den Unterstützern wurde die Anreise dadurch zwar deutlich erschwert – was sie aber nicht davon abhielt, dem Aufruf zahlreicher NGOs über diverse (Social Media-)Kanäle zu folgen, zum Ort des Geschehens zu kommen, wie ein APA-Lokalaugenschein zeigte.
Zwei junge Männer und eine junge Frauen erzählten etwa, dass sie gerade in der Arbeit bzw. in der Schule gewesen seien, als sie in ihren Social-Media-Gruppen vom Polizeieinsatz erfahren hätten. Sie hätten sich sofort zusammengepackt, in ein Auto gesetzt und seien Richtung Camp aufgebrochen. Den letzten Kilometer seien sie zu Fuß gegangen.
Zwei andere Sympathisanten hatten sich vis-à-vis, auf der anderen Straßenseite auf ein Baufahrzeug gesetzt, weitere saßen in Bäumen, um deren mögliche Rodung zu verhindern. Manche hielten Transparente mit Slogans wie “One struggle, one fight” oder “Lobau bleibt”, andere skandierten: “Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.”
Erste Aufräumarbeiten während Polizeieinsatz
Während des Polizeieinsatzes erfolgten bereits die ersten Aufräumarbeiten im Protestcamp. Bagger rissen etwa ein Nebengebäude der Pyramide ab, ein Camping-Anhänger wurde abtransportiert. Nach der Räumung wurde auch die Pyramide demoliert.
Parallel zur Räumung wurden am Dienstag auch erste Bäume entlang der Stadtstraßen-Trasse gefällt. Es müssen insgesamt 380 weichen, wie der Leiter der Straßenbauabteilung MA 28, Thomas Keller, im APA-Gespräch sagte. Diese müssten gemäß UVP-Bescheid gerodet werden, hieß es. Es sei jedoch geplant, eine Ersatzpflanzung von insgesamt 1.000 Bäumen vorzunehmen – unter anderem in den neuen Stadtteilen, die dort errichtet würden. Umweltaktivisten demonstrierten auch gegen diese Maßnahme, etwa in einem Areal in der Nähe des Protestcamps bei der Hausfeldstraße.
Kommentare
Zumindest eines steht fest – das Projekt Lobau Tunnel lässt sich seit Jahrzehnten gut vermarkten – zahlen dürfen die BürgerInnen.
Wurde von SPÖ und den Grünen gemeinsam beschlossen!!!
Welche Rolle spielt die AFINAG?
Demonstranten die mit dem Auto kommen und für den Umweltschutz demonstrieren, das sind die Richtigen. Nicht genehmigte Demo, nicht genehmigte Besetzung seit 5 Monaten endlich ist es vorbei.
Für den Klimaschutz heucheln, co2 Bepreißung einführen und so ganz nebenbei alles Zubetonieren! Nichts als lug und trug! Ludwig muss weg!
Welche Schraube er wohl festziehen muß, ist uns allen klar 🙂
Schade um die Lobau. Wirklich schade.
Man muß den Verkehr anders lösen als neue Straßen bauen oder Fahrspuren blockieren.
Wie wärs denn mit tausende amazon Paket- und Schnellfress Zustelldienste und online Geschäft REDUZIEREN durch Einkauf in nahen Geschäften zu Fuß mit (nichtelektrischen) Handwagerln, Neueröffnung lokaler putziger Kleingeschäfte und Handwerker mit Steuergeldhilfe und Abschaffung der Zentren außerhalb, statt Erwürgen der Kleinbetriebe mit sinnlosen CoronaMaßnahmen?? Gratis Straßenbahnfahrt für alle mit Pakettrage-hilfsystem, kann auch sein ein Esel. Dann gäbs weniger Autoverkehr, mehr soziale Kontakte, viele Frischluftspaziergänge, viel Kinderspass, und wieder Jobs in der Nähe und mehr Produktdiversität, weil jedes Geschäft sucht und bietet was besonderes für seine Kunden statt der ekelhaften china Einheitsware.
Hmmm , bei einem kolportierten Insgesamt-Schaden von 22 Mio. EUR müßte man eigentlich langjährige Haftstrafen erwarten dürfen !! Herr , sei gerecht….!! 🙂 🙂
Aktuell gerade Demo vor der SPÖ Zentrale….. FFF gegen rot….. schwer zu sagen wer widerlicher ist…..
Keine RADIKALE, obwohl heftigster Widerstand gegen Staatsgewalt, keine LINKSEXTREMISTEN?
Nur Aktivisten? Hier wird der Faserschmeichler ausgepackt.
Schäme dich Ludwig!
Danke Herr Ludwig endlich ist das Spiel vorbei.
Ludwig, er stammt aus einfachen Haus, ist in seiner Funktion völlig überfordert. Häupl hätte so etwas nie gemacht, er wäre persönlich hingefahren, hätte ein paar Schmähs gemacht und die Angelegenheit wäre erledigt gewesen
🤣🤣🤣.. und Kurz wäre auf den Balkon des Bundeskanzleramtes getreten, hätte ein paar salbungsvolle Worte an die Impfskeptiker gerichtet, und alle hätten sofort nach dem Impfbus gerufen.😉
Dr P
Hauepl ..
bin froh dass er weg ist, gab freunderlwtschaft im orf bei wahldiskussion offen zu. U seine gruenvorliebe hat wien
veraendert, nachteilig. Der hass auf fpoe detto. Vielleicht auch angst um die wahrheitsfindung.
Hauepl u ludwig schadeten wien u sein schmaeh…..nun, der war sehr einfach, primitiv sage ich nicht. Wem das gefiel.
Allein seine letzte wahl war irgendwie der vellen wahl aehnlich in durchfuehrung
Wien wurde bis zur unkenntlichkeit in optik u sozial geschaedigt. Weinen koennte man staendig…..
Warum muss sich immer wieder die Mehrheit von einer verschwindend kleinen Minderheit herum kommandieren lassen? Da wird gerne von “Aktivisten” gesprochen, sind wohl eher “Anarchisten”.
Nicht genehmigte Demo, nicht genehmigte Besetzung seit 5 Monaten, keine Einkesselungen, keine Polizeihunde, im Vergleich zu genehmigten Demonstrationen geht man sehr behutsam mit den Klimaterroristen um. Die Grünen haben in Wien mitgeplant, die Grünen sitzen seit 2Jahren in der Regierung, sie tun nichts gegen den überbordenden Transitverkehr, stimmen gegen Tierschutzgesetze und waren wahrscheinlich an einem Regierungssturz beteiligt und drangsalieren gesunde Österreicher mit verfassungswidrigen Verordnungen, kurz gesagt der Sargnagel für Österreich.
Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende
SPÖ, die Partei des “kleinen Mannes”🤣
Zusammengepackt und in ein Auto gesetzt? Jawohl! Klimaschutz? Immer!
Aber mit dem Auto zur Räumung, hin geht ja schneller.
Ja das ist ja der Punkt!
Wenn ich 60 Stunden pro Woche arbeite muss ich nicht noch 80 Minuten pro Wochentag für Mobilität verschwenden, wenn ich mit dem Auto ebenso für beide Strecken 20 Minuten kombiniert brauche.
Erbärmlich !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Demonstranten die mit dem AUTO kommen und für den Umweltschutz demonstrieren, na ihr seid mir die Richtigen.
… aber den letzten Kilometer sind sie sogar zu Fuß gegangen …