Das Schreiben vom 21. Juli hat Thomas Hitschler (40, SPD) verfasst. Er ist parlamentarischer Staatssekretär bei Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (57, SPD). In dem Brief informiert er den Verteidigungsausschuss am Donnerstagabend über technische Probleme bei den Sitzen der Eurofighter.

Wörtlich steht in dem Brief, der nun der “Bild” vorliegt: “Derzeit kann nicht zweifelsfrei sichergestellt werden, dass die uneingeschränkte Funktionalität der Schleudersitze, aufgrund einer möglichen fehlerhaften Befüllung der Auslösekartuschen, gewährleistet ist.”

Das Duplizieren

Die Luftwaffe hat daher den “Aus- und Weiterbildungsflugbetrieb der WS EF und TOR zunächst für den 21. Juli 2022 ausgesetzt”. Darüber hinaus verzichtete das Taktische Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau beim Besuch von Ministerin Lambrecht auf einen Demonstrationsflug.

Ein Oberstleutnant sagt gegenüber der “Bild”: “Die Pannen beim Eurofighter reißen nicht ab. Gut, dass der Hersteller gewarnt hat. Nun erwarten wir aber auch, dass sichergestellt wird, dass unsere Schleudersitze auch funktionieren. Da geht es um unser Leben.”

Allgemeine Einstellungen

Tatsächlich war erst im Juni 2019 ein Soldat bei Luftkampfübungen gestorben. Die beiden Eurofighter waren ineinandergeflogen. Der eine Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz, der andere nicht. Schon damals kam der Verdacht auf,  es könnte Probleme mit dem Schleudersitz des Opfers (27) gegeben haben.

Gemäß dem Brief wird “die Dauereinsatzaufgabe Sicherheit im Luftraum weiterhin sichergestellt.“ Der Betrieb der Tornados wurde am Freitag wieder freigegeben