Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrats, die Migranten wollten nicht in Belarus bleiben, sondern nach Europa gehen. „Wer führt also diese Krise herbei, baut Zäune mit Stacheldraht und konzentriert Truppen an der Grenze?“, fragte Nebensja rhetorisch. Die EU wolle keine Migranten akzeptieren, es sei daher „an der Zeit, mit den Schuldzuweisungen aufzuhören“.

"Alle Provokationen sind möglich"

Noch heftiger sind die Aussagen aus Belarus. Alexander Lukaschenko, warf der EU das vor, was diese ihm vorwirft: Nämlich einen „Hybrid-Krieg“ zu führen. „Und ihr Bastarde, Wahnsinnige, wollt, dass ich euch vor Migranten schütze?“, sagte er im belarussischen Fernsehen.„Ich befürchte, dass diese Konfrontation an der Grenze wegen der Migranten zu einer aktiven Phase führen kann. Das sind Gründe für Provokationen. Alle Provokationen sind möglich“, sagte er und verwies auf niedrig an der Grenze fliegende polnische Militärhubschrauber, was Migranten Angst mache.

Der belarussische Diktator machte international organisierte Schleusernetzwerke für die Tausenden Migranten an der Grenze zu Polen verantwortlich. Die Flüchtlinge nutzten diese Strukturen und bezahlten viel Geld, um ein besseres Leben im Westen zu finden, sagte Lukaschenko am Dienstag in einem von Staatsmedien in Minsk ausgestrahlten Interview. „Das sind ja keine armen Leute, die kommen“, meinte er. „Sie haben ein Loch bei uns entdeckt“, berichtet “Welt”.

Österreich wird Polen unterstützen

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sieht die Lage an der Grenze naturgemäß anders: „Es muss nachdrücklich betont werden, dass die Sicherheit an unserer östlichen Grenze brutal verletzt wird.“ Es sei die erste Situation in 30 Jahren, in der „die Integrität unserer Grenzen getestet wird“.

Unterdessen sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) den Polen Unterstützung aus Österreich zu (eXXpress berichtete). Gerechnet wird mit der Entsendung der Spezialeinheit EKO Cobra ins polnisch-belarussische Grenzgebiet.