Auf die Frage, was er von der hohen Ausländerquote in seiner Heimatstadt Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen halte, sagte er: „Ich bewerte das weder positiv noch negativ. Es ist eine Tatsache. Das Problem ist aber, wenn ich sehe, dass Teile der Bevölkerung nicht zusammen leben wollen, sondern sich in Parallelgesellschaften abschotten.” Anders als viele seiner Kollegen es sehen, habe es seiner Meinung nach schon lange vor 2015 massive Probleme mit Zuwanderern gegeben. Die Gastarbeiter seien nicht mehr zurück in die Heimat gegangen, „das war so nicht gedacht“. Es habe jahrzehntelang keine Integrationsarbeit gegeben, das habe die Parallelgesellschaften vroangetrieben.”Diese Migranten müssen auch Mitwirken an der Weiterentwicklung Deutschlands. Die können nicht einfach sagen ‚Ich muss nicht Deutsch lernen weil mein Arzt und mein Anwalt können eh arabisch.‘“

"Das, was passiert, ist keine positive Migration"

Eine Art der Migration brauche es als mitteleuropäisches Land. Das müsse aber eine „verträgliche Zuwanderung“ sein, die mit der deutschen Kultur vereinbar sei. Was gerade stattfinde, sei keine positive Zuwanderung, sondern eine „ungesteuerte Massenmigration“. Für die jetzige Asylwelle habe er wenig Verständnis: „Hunderte kommen pro Tag nach Deutschland, ohne dass sie einen Asylgrund haben.“ Das sehe man an der polnisch-weissrussischen Grenze. Den EU-Außengrenzschutz der Polen halte er für „sehr, sehr richtig.“ In seiner Zeit als Verfassungsschutz-Chef habe er mitbekommen, wieviele Islamisten der Islamische Staat im Zuge der Flüchtlingswelle 2015 eingeschleust habe. „Das waren alles Menschen aus arabischen Staaten“ Außerdem habe er in seiner Position gut beurteilen können, dass die meisten Kriminellen in Deutschland einen migrantischen Hintergrund haben. „Das prägt einen“.

Islamistischer Extremismus größte Gefahr

Die größte Bedrohung in Deutschland sei für ihn der islamistische Terror, „da sterben täglich viele Menschen.“  Auch den Rechtsextremismus bezeichnete er als großes Problem in Deutschland, „die Rechtsextremisten werden zunehmend aggressiver.“ Der Linksextremismus versuche, bis auf Ausnahmen wie den G20-Gipfel in Hamburg oder in Brennpunkten wie Connewitz eigentlich eher, legalistisch zu agieren und gewisse Gruppen zu infiltrieren – auch das bereite ihm Sorge.

"Könnte mir vorstellen, woanders zu leben"

An der politischer Korrektheit ließ Maaßen kein gutes Haar. „Wenn jemand sagt, dass ich politisch inkorrekt bin, dann ist mir das herzlich egal.“ Nach dem Grundgesetzt habe er sogar das „Recht, politisch inkorrekt zu sein. Das nehme ich für mich in Anspruch.“ Seiner Meinung nach sei „die politische Korrektheit ausschließlich ein moralisches Instrument. Sie sei von „den Menschen selbst formuliert.“ Die Frage, ob er sich als Patrioten bezeichnen würde, beantwortete er zögerlich. „Ja und Nein. Ich mag Deutschland, es hat mich geprägt. Ich bin aber so selbstbewusst, dass ich mir vorstellen kann, woanders zu leben. Es gibt dort auch Vorzüge.“