“Wenn wir nicht Verbandspäckchen, sondern Waffen liefern, laufen wir natürlich Gefahr, Kriegspartei zu sein. Das muss man sich vorstellen: Wir sind jetzt Kriegspartei – gegen Russland”, kommentiert Hans-Georg Maaßen (60), der frühere Präsident des deutschen Verfassungsschutzes, den aktuellen Beschluss der deutschen Bundesregierung, “Marder”-Schützenpanzer an die ukrainische Armee zu liefern (der eXXpress berichtete).

Und Maaßen betont, dass er eine klare Willensbildung in Deutschland für diesen vermutlich folgenschweren Schritt vermisse: “Es gab keine öffentliche Diskussion darüber.”

Hans-Georg Maaßen kritisiert deutlich das Fehlen einer öffentlichen Diskussion vor den Panzer-Lieferungen.

Deutschland kann zum Ziel russischer Angriffe werden

Der Verfassungschutz-Experte kritisiert in dem TV-Talk auch: “Es ist schon erschreckend, wie viele da jetzt wieder ,Hurra’ schreien. Weniger auf der Straße, sondern in den Redaktionen. Am liebsten würden einige direkt in den Kreml einmarschieren, um Putin dort herauszuholen.”

Und Hans-Georg Maaßen warnt: “Wir könnten jetzt mit diesen Waffenlieferungen Ziel russischer Angriffe werden. Das bedeutet: Deutschland wird in einen Krieg hineingezogen – ohne dass wir eigene Kriegsziele haben.”

Gehen demnächst an die Ukraine: Schützenpanzer vom Typ "Marder"

Maaßen: "Ukraine kein Bollwerk der Freiheit"

Außerdem sagte der Ex-Präsident des deutschen Verfassungsschutzes über die Ukraine: “Die Ukraine ist nicht das Bollwerk der Menschenrechte, von Freiheit und Frieden des Westens – das ist sie nicht. Auch wenn das in den deutschen Zeitungen und im öffentlich-rechtlichen Rundfunk anders behauptet wird.”

Maaßen fragt dann seine Gesprächspartner: “Warum setzen wir uns einer nuklearen Auseinandersetzung aus?”

Nach langem Zögern liefert Deutschland jetzt Schützenpanzer an die ukrainischen Streitkräfte. Noch offen ist jedoch, wie viele es werden könnten. Geliefert werden sollen zunächst 40 Panzer vom Typ Marder, einem bewährten System, das es seit den Siebzigerjahren gibt. Die zwei Panzergrenadierkompanien der Bundeswehr, die seit Jahresbeginn Teil der schnellen NATO-Eingreiftruppe sind, die Deutschland nun anführt, sind auch mit 28 Marder-Schützenpanzern ausgerüstet.