Die italienische Herrenbekleidungsfirma Ermenegildo Zegna will Ende des Jahres an die New Yorker Börse Wall Street gehen. Das Modeunternehmen hat ein Abkommen mit der Investmentgesellschaft Investindustrial abgeschlossen. Die Unternehmerfamilie Zegna wird mit einer Beteiligung von 62 Prozent die Kontrolle über das Unternehmen halten. Ziel ist die Gründung eines im Textilbereich spezialisierten Luxusunternehmens, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Presseaussendung.

Als sogenannte Special Acquisition Purpose Company (Spac) fungiert dabei Investindustrial Acquisition (Investindustrial Acquisition A). Das Spac gehört zur britischen Private-Equity-Gesellschaft Investindustrial. Deren Chef Sergio Ermotti leitete bis 2020 noch die Schweizer Großbank UBS. Das Spac soll Zegna zu einem Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar (2,7 Mrd Euro) an die New Yorker Börse bringen. Mit der Übernahme durch die Investindustrial Acquisition Corp kommen 880 Millionen Dollar frisches Kapital herein, 11 Prozent sollen von ihnen gehalten werden.

Gelegenheit beim Schopf gepackt

Firmenchef Gildo Zegna betont gegenüber der Financial Times: “Wir hätten noch 100 Jahre unabhängig bleiben können”, aber die Gelegenheit sei günstig gewesen und die Luxusmodebranche sehr herausfordernd. 20 Prozent Umsatzeinbußen hatte auch Zegna auf Grund von Corona zu verzeichnen.

Das vor 111 Jahren gegründete Unternehmen zählt zu den größten Herrenausstattern der Welt. Der Konzern mit 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit meldete einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro. Die italienische Beteiligungsgesellschaft Investindustrial hat 2019 Jacuzzi übernommen, den Produzenten von Whirlpool-Badewannen.