Christian Angermayer (Mitte) drückt den Börse-Buzzer für Atai an der Technologiebörse Nasdaq – und läutet damit eine neue Ära der Medizin ein.PR / Apeiron Investment

Was macht einen bereits sehr erfolgreichen Investor zu einem noch besseren Investor? “Ein Magic-Mushroom-Trip”: Diese Antwort stammt von einem, der es wissen muss: Christian Angermayer, seines Zeichens Business Angel und erfolgreicher Investor, der soeben mit seiner Atai Holding, einem Unternehmen, das sich der Erforschung von psychedelischen Substanzen und deren Nutzung zu medizinischen Zwecken widmet, an die Börse gegangen ist. Und das höchst erfolgreich.

Dass der Plan, psychedelische Substanzen an die Börse zu bringen, glänzend aufgeht, daran hatte der 43-jährige Deutsche selbst niemals Zweifel – ganz im Gegensatz zu Kollegen und Bekannten, denen die Idee doch einen Ticken zu verrückt schien: “Viele haben sich über mich lustig gemacht: ‘Christian, du riskierst deine Karriere'”, zitiert das deutsche “Handelsblatt” den Investor, der mit dem “Börsen-Trip” seiner Atai nun in seiner Überzeugung mehr als bestätigt wurde.

Denn als seine “Atai Life Sciences”, wie die Holding offiziell heißt, erstmals an der US-Technologiebörse Nasdaq notierte, betrat das Unternehmen das Börseparkett bereits in der Pole Position und stieg mit einem Wert von 15 US-Dollar pro Aktie, was dem oberen Ende der üblichen Preisspanne entspricht, ein. Noch direkt am allerersten Handelstag stieg das neue Papier dann bereits um beinahe 30 Prozent auf 19,45 Dollar an. Das erfreuliche Tagesfazit: Eine blendende Börsenpremiere und 225 Millionen Dollar an frischem Geld für die Atai, die das Unternehmen, das für die weitere Entwicklung sowie Studien einsetzen möchte.

Aber um welche psychedelischen Substanzen handelt es sich dabei genau, und wofür sollen die “Shrooms” und Co. eingesetzt werden? Wie Angermayer in einem Interview mit “Squawk Box”erklärt, sollen die Forschungen von ATAI mithilfe von Wirkstoffen wie jenem aus Magic Mushrooms, Psilocybin, die Ecstasy-Wirkstoff MDMA oder Ketamin  Medikamente gegen schwere Erkrankungen wie Depressionen entwickeln. ” Die mentale Krankheitskrise ist enorm. Mehr als eine Milliarde Menschen leiden unter psychischen Krankheiten, und diese sind so unterschiedlich, dass man ein entsprechend breites Spektrum an medizinischen Drogen braucht, um ihnen zu helfen”, so Angermayer. Und gegenüber dem “Handelsblatt erklärt der Investor weiter: “Wenn man an einer mentalen Krankheit leidet, kann diese potenziell geheilt werden. Das wollen wir jetzt ein für alle Mal streng wissenschaftlich beweisen“, erklärt der Atai-Chef, der das Potenzial psychedelischer Stoffe bei behandlungsresistenten Leiden schon lange erkannt hat.

Angermayer weiß übrigens auch, wovon er spricht, wenn er die beinah “magische” Wirkung von Magic Mushrooms beschreibt, denn er hat den Selbstversuch gewagt: “Ein Magic-Mushroom-Trip zwingt einen zur Selbsterkenntnis. Das Ego wird runtergefahren und etwas anderes kommt zum Vorschein – das innere Wesen oder die Seele, oder wie auch immer man das nennen mag“, erzählt er von seinen Erfahrungen. Und nicht nur für Menschen, die unter einer mentalen Erkrankung leiden können psychedelische Wirkstoffe laut Angermayer etwas Positives bewirken, denn: “Ein solcher Trip ist eine tiefe, spirituell-mystische Erfahrung, die sich sehr positiv auf die mentale Gesundheit auswirken kann. Er kann einen meines Erachtens zu einem besseren Investor, besserem Unternehmen und zu einem besseren Menschen machen”, schließt der Investor seine Argumentation – denn für seine Atai hat der Trip gerade erst begonnen.