Die Sorgen der zwei Millionen Kunden sind berechtigt: Immerhin erfuhren sie aus den Medien in der Nacht auf heute von den massiven Finanzproblemen der Wien Energie, die 1,77 Milliarden Euro Staatshilfe benötigt. Der Konzern versorgt auch 230.000 Gewerbe – und Industriebetriebe im Osten Österreich mit Energie, ein Ausfall würde zehntausende Jobs kosten.

Jetzt versucht Peter Weinelt, der stellvertretende Generaldirektor der Wien Energie und Stadtwerke-Manager, in einem Interview mit Ö1 zu beruhigen: “Die Wien Energie steht finanziell auf soliden Beinen. Der ganze Konzern ist ein sehr solides Unternehmen.” Allerdings gebe es derzeit “Turbulenzen am Energie-Markt”, mit wahren “Preisexplosionen”, sagt Weinelt.

Stadtwerke- und Wien Energie-Manager Peter Weinelt

Plötzliche Zahlungen "existenzgefährdend"

Und der Manager betont: “Uns ist wichtig: Die Versorgung ist gesichert. Und die Anzahl der Mitarbeiter, also die Arbeitsplätze, die sind auch sicher.”

Ein mögliches Management-Versagen dementiert Peter Weinelt: “Das sehe ich nicht so. Wir erleben derzeit keine normale Marktentwicklung. Wir waren auf alles vorbereitet. Aber wenn dann plötzlich derart hohe Zahlungen plötzlich zu leisten sind, dann kann das existenzgefährdend für alle Energieversorger werden.”

Und den Vorwurf, dass sich die Wien Energie verspekuliert hätte, also zu viel Strom verkauft, aber zu wenig eingekauft hätte, weist der Vize-Generaldirektor auch zurück: “Das muss ich ganz entschieden zurückweisen. Wir machen keine spekulativen Geschäfte. Es gibt keine Spekulation. Wir sind aber machtlos, wenn sich die Strompreise plötzlich verdoppeln.”

Auch die bisher berichteten möglichen Verluste von acht Milliarden Euro dementiert Peter Weinelt. Wien Energie hätte auch nicht vor, die Kundenpreise nicht nochmals zu erhöhen.