Derzeit kämpft der Österreichische Skiverband (ÖSV) um Quotenplätze für die Olympischen Winterspiele in Peking. Derzeit stehen dem heimischen Skiverband nämlich nur nur neun statt der erhofften elf Plätze zu. Deshalb begab sich der Verband auf Ursachensuche und stieß dabei auf Skirennen in Malbun (Liechtenstein). Ein Manipulationsverdacht liegt nahe.

Der ÖSV fordert daher Aufklärung: “Der Verdacht der Manipulation muss unbedingt rechtzeitig vor den Spielen geklärt werden, damit die Athleten teilnehmen können. Wir müssen darauf vertrauen, dass die FIS das klärt. Das liegt mindestens seit Dienstag bei der FIS am Tisch,” meinte ÖSV-Sportdirektor Anton Giger gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Giger fügt hinzu: “Wir wissen, die FIS ist der Meinung, dass der Verdacht Substanz hat.”

Erhebliche Auswirkungen auf Punktestand

Es geht um den sogenannten Malbun Exotic Nations Cup und die “Nationalen Meisteschaften Jamaika”. Diese Bewerbe finden am 12. und 13. Jänner statt. Diese Rennen werden als Nachwuchsmeisterschaften ausgewiesen. Allerdings sind da nur zehn Läufer am Start. Doch unter den Läufern finden sich auch prominente Namen wie Hubertus von Hohenlohe (1959 geboren), der für Mexiko an den Start geht. Auch der Argentinier Cristian Javier Simari Birkner (Jahrgang 1980).

Das Ergebnis hat erhebliche Auswirkungen auf den Punktestand des anderen, da nur zehn Läufer an den Start gehen. Bis zum Erscheinen der letzten FIS-Punkteliste lag der ÖSV noch jeweils auf einer Quote von je elf Frauen und Männern, danach nur noch bei 11:9. Ursache dafür sind Rennen wie jene im Rahmen des “Malbun Exotic Nations Cup” in Liechtenstein am 12./13. Jänner.

Normal schenken wir solchen Rennen keine erhöhte Aufmerksamkeit, aber wenn es so ist, dass ein paar der Besten daheimbleiben müssen, weil so die Basisquoten vermehrt in Anspruch genommen werden, ist das ein ernstes Thema. Das gehört im Frühjahr diskutiert.”

Alpinquote wurde für die Winterspiele gekürzt

Wenn eben nur zehn Teilnehmer am Start sind, wie es bei den vier Rennen in Malbun der Fall war, und sich eigentlich viel schlechtere Läufer besser als die vermeintlich Guten aber so innerhalb der Top Ten platzieren, wirkt sich das auf die Berechnung des Zuschlages (Wert des Rennens) aus. FIS-Punkte werden aus dem Mittelwert von fünf Rennen errechnet, wer unter 160 ist, bekommt die Berechtigung für Olympia.

Der ÖSV hat die FIS auf diese Rennen in Malbun hingewiesen. Mit dem derzeit geltenden System sei der Manipulation Tür und Tor geöffnet, sagte Giger. “Normal schenken wir solchen Rennen keine erhöhte Aufmerksamkeit, aber wenn es so ist, dass ein paar der Besten daheimbleiben müssen, weil so die Basisquoten vermehrt in Anspruch genommen werden, ist das ein ernstes Thema. Das gehört im Frühjahr diskutiert.”

Die Alpinquote wurde für die Winterspiele von 320 auf 306 gekürzt, wobei sich die Plätze laut Vorgabe des Internationalen Olympischen Komitees auf gleich viele Athletinnen wie Athleten aufteilt. Für die Basis-Quote ist ein Punkteschnitt von 160 nötig, bei den Frauen haben sich 60 eine Basis-Nationenquote gesichert, bei den Männern aber mit 79 ungleich mehr.