Die Aufforderung, Strom zu sparen, dürfte nicht nur eine Bitte, sondern auch ein Befehl des ukrainischen Präsidenten sein: So wagt es in den Nächten offenbar fast niemand in der 3-Millionen-Einwohner-City Kiew, Licht oder Außenbeleuchtung einzuschalten. Wie jetzt zwei aktuelle Fotos zeigen, die dem eXXpress geschickt worden sind, ist fast die gesamte ukrainische Hauptstadt dunkel, nur vereinzelt sind einige Lichter zu sehen.

Dass Verdunkelungs-Auflagen zum Schutz vor Bombenangriffen die Bürger Kiews dazu zwingen würden, ist fast auszuschließen: Das wäre insofern seltsam, da alle Pkw weiterhin mit eingeschaltetem Licht auf den Straßen unterwegs sind – jeder Pilot würde den dichten Straßenverkehr als klaren Hinweis auf eine Großstadt deuten.

Noch ein aktuelles Foto aus Kiew. Bei den Gebäuden der Millionenstadt ist kaum noch Licht zu sehen.

Wie der eXXpress bereits berichtet hat, haben die russischen Streitkräfte offenbar die Energie-Versorgung der Ukraine als Schwachstelle erkannt: Schon bei einem ersten großen Angriff mit Kamikaze-Drohnen und Cruise Missiles vor einer Woche dürften zahlreiche Kraftwerke und Umspannwerke schwer beschädigt worden sein. Als Reaktion darauf musste Wolodymyr Selenskyj vierstündige Blackouts für die gesamte Nation anordnen, und der Präsident forderte alle Bürger zum Stromsparen auf.

Noch vor wenigen Wochen hat Selenskyj den EU-Nationen angeboten, bei Schwierigkeiten in der Energie-Versorgung mit ukrainischem Atomstrom auszuhelfen. Auf die Realisierung dieses Angebots sollte in Berlin. Paris oder Wien nun niemand mehr hoffen.

Fordert von den EU-Nationen noch mehr Luftabwehrraketen auch zum Schutz der Energieversorgung: Wolodymyr Selenskyj.