Lothar Matthäus hat in seiner Kolumne bei “Sky” klare Worte gewählt. Der ehemalige Bayern-Spieler kritisierte Tormann Manuel Neuer deutlich. Damit schließt er sich der Kritik des Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic an. Matthäus meint, dass Neuer sich über den Verein stelle. Darüber hinaus zeigt der derzeit verletzte Schlussmann keinerlei Selbstkritik. Er sei als Bayern-Kapitän “nicht mehr tragbar.”

Alles hat mit seinem Ski-Urlaub nach der Weltmeisterschaft in Katar begonnen. Dabei verletzte sich Neuer am Unterschenkel. Damit war für den Tormann die Saison vorzeitig beendet. Matthäus bezeichnete dies als “fahrlässig”, zumal der Verein mit Yann Sommer einen neuen Torhüter verpflichten musste. Neuer bezieht jedoch weiterhin sein Gehalt. Der TV-Experte zog einen Vergleich: “Wo gäbe es im ‘normalen’ Leben etwas Vergleichbares? Wenn ein Arbeiter fahrlässig einen Verkehrsunfall verursacht und infolgedessen nicht mehr arbeiten darf, möchte ich sehen, wie es diesem danach finanziell und sozial ergeht.”

Kontroverses Interview stößt Matthäus sauer auf

Nicht nur der Skiunfall, sondern auch das kontroverse Interview, welches vergangene Woche veröffentlicht wurde stößt Matthäus neuer auf. Neuer meinte, dass ihm nach der Trennung von Torwarttrainer Toni Tapalovic das “Herz herausgerissen wurde.” Der Verein beendete Mitte Jänner die Zusammenarbeit mit Tapalovic. Manuel Neuer übte scharfe Kritik an der Vereinsführung.

Für Matthäus ist klar: Nicht Neuer, sondern die Vereinsführung mache die Personalpolitik. Zwar habe sich der Torhüter ein hohes Standing bei den Bayern erarbeitet. Dennoch gebe es ihm nicht das Recht, so zu handeln. Auch die Wortwahl Neuers missfällt Matthäus: “Bei allem Verständnis: Es ist niemand gestorben, es ist kein Kind schwer krank, es ist die Trennung eines Mitarbeiters, dem er sehr nahe stand.”

Vor allem die Kombination aus Ski-Unfall und dem brisanten Interview sei ein “absolutes No-Go”. Matthäus hat deshalb Zweifel, ob Manuel Neuer und die Bayern wieder zusammenfinden werden. Das Tischtuch sei zerschnitten.