Es war eine spektakuläre Aktionärsversammlung bei der teilstaatlichen OMV Anfang Juni. Danach gingen gleich mehrere Sachverhaltsdarstellungen bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ein. Auch Whistleblower meldeten sich zu Wort. Wirklich konkret wurde dabei niemand.

Die Staatsanwälte wurden aufgerufen, die mögliche strafrechtliche Relevanz der Nicht-Entlastung des ehemaligen OMV-Chefs Rainer Seele prüfen.

Seele wurden die Entlastung verweigert

Laut “Kurier” hat WKStA-Sprecher René Ruprecht den Eingang der Sachverhaltsdarstellungen bestätigt. Es sei ein Anfangsverdacht geprüft worden, derzeit liege der Vorhabensbericht bei der Oberstaatsanwaltschaft. Der Fall sei angesichts der Bedeutung der OMV berichtspflichtig.

Am 3. Juni verweigerten 71 Prozent der Aktionäre bei der OMV-Hauptversammlung in Wien Seele die Entlastung. Alle übrigen Vorstände wurden mit jeweils mehr als 99 Prozent der gültigen Stimmen entlastet. Aufsichtsrat und Vorstand der OMV hatten bereits zu Beginn der Hauptversammlung ihren ursprünglichen Antrag zur Entlastung des gesamten Vorstands geändert und angekündigt, Seele die Entlastung zu verweigern.

Die WKStA möge ein Auge auf die Nicht-Entlastung des ehemaligen OMV-Chefs Rainer Seele werfen.

Vertrag mit Putins Lieblingsklub in der Kritik

Hintergrund waren Untersuchungen im Zusammenhang mit einer Ergänzung zum Arbeitsvertrag für den früheren Compliance-Chef der OMV, die Seele am Vorstand und Aufsichtsrat vorbei vorgenommen haben soll. Unzufrieden war man im Nachhinein auch mit Seeles Russland-Strategie. Kritisiert worden war auch ein Sponsoring-Vertrag der OMV mit dem russischen Fußballklub Zenit St. Petersburg, der der Lieblingsklub des russischen Staatschefs Wladimir Putin sein soll.