Eben noch einer schwangeren Journalistin aus Neuseeland bis zur Entbindung Asyl in Afghanistan gewährt (eXXpress berichtete) – und schon wieder auf dem internationalen diplomatischen Parkett unterwegs. Die Taliban sind äußerst umtriebig. In Genf sagte eine Delegation den Schutz von humanitären Helfern und bessere Bildungsmöglichkeiten für die Afghanen zu. Das teilte die Nichtregierungsorganisation Geneva Call mit, die die Taliban-Vertreter zu Gesprächen über internationale Hilfe, die Sicherheit der Zivilbevölkerung und die medizinische Versorgung in die Schweiz eingeladen hatte. Die Gesandten trafen aber auch Diplomaten sowie Vertreter der WHO und des Roten Kreuzes.

Hilfe, Bildung, Sprengstoffe

Eifrig unterschrieben die Islamisten in der Schweiz eine Erklärung zu den Themen humanitäre Hilfe, Gesundheitsversorgung, Bildung, Sprengstoffe sowie Umwelt- und Kulturschutz. „Diese Konferenz und die Erklärung stellen einen Schritt in Richtung eines verbesserten Schutzes der Zivilbevölkerung in Afghanistan dar“, teilte die Organisation mit. Die Taliban hätten anerkannt, dass die Not groß und eine verstärkte Unterstützung und Zusammenarbeit erforderlich sei.

"Autofahrer:Innen" unterwegs?

In ihrer Heimat geben sie sich dann aber doch nicht ganz so weltoffen. Vor wenigen Wochen haben sie Autofahrer angewiesen, im Fahrzeug keine Musik abzuspielen. Darüber hinaus sollen keine Frauen ohne männliche Begleitung mitgenommen werden, wenn die Fahrt weiter als 72 Kilometer gehen soll. Es wäre wegen der „Wahrung der Tugend“.

Schaufensterpuppen geköpft

Modegeschäften in Afghanistan befahlen sie, weibliche Schaufensterpuppen zu köpfen. Diese seien Götzenbilder und somit unislamisch, sagte Asisul Rahman, ein Provinzvertreter des neuen Ministeriums zur Erhaltung der Tugend, der dpa am Dienstag. “Sie müssen beseitigt werden”, erklärte Rahman. Zunächst solle es jedoch genügen, dass die Schaufensterpuppen enthauptet werden.