Andreas Tögel: Leonore Gewesslers Klimasowjet – Sargnagel für den Wohlstand
Würden die Empfehlungen des „Klimarats“ umgesetzt, hätte das nachhaltige Schäden, wenn nicht gar den Ruin des Wirtschaftsstandorts Österreich zur Folge, findet eXXpress-Kolumnist Andreas Tögel.
Besessenheit, so Wikipedia, „…kennzeichnet die ,Inbesitznahme´ eines Lebewesens durch das Handeln des Betroffenen bestimmende, in den Menschen ,eingefahrene´ Wesen oder übernatürliche Kräfte, die sich in einem ausgeprägten Erregungszustand zeigt.“ Dass die Ministerin keinen Tag ihres Lebens ihr Geld unter Marktbedingungen verdient hat, steht indes fest. Die Leitung eines wirtschaftsrelevanten Superressorts in die Hände einer Person zu legen, die ihr Leben in den Dienst eines Kreuzzugs gegen den Lebensstandard der Bürger des Landes gestellt hat, darf mit Fug und Recht bizarr genannt werden.
Der von ihrer weltverbessernden Mission überzeugten Frau Minister hat es gefallen, einen mehrheitlich aus unbedarften Rentnern, Studenten, Umwelt- und Agitpropaktivisten beschickten „Klimarat“ damit zu beauftragen, sich mit „Zukunftsfragen mit Klimafokus“ zu beschäftigen. Die Berge haben gekreißt und ein Manifest des wirtschaftlichen, naturwissenschaftlichen und technischen Unverstandes zur Welt gebracht. Würden die Empfehlungen des „Klimarats“ umgesetzt, hätte das nachhaltige Schäden, wenn nicht gar den Ruin des Wirtschaftsstandorts Österreich zur Folge.
Klimaneutralität bis 2040 größenwahnsinniges Ziel
Es sei darauf hingewiesen, dass das Wort Rat auf Russisch Sowjet heißt. Das wird die Insassen der EU allerdings nicht wirklich irritieren, da es ja auch dort einen solchen gibt. Die mächtige Kommission wiederum, wird von Kommissaren geführt, die es auch in der guten alten Zeit unter Lenin und Stalin schon gab. In der Sowjetunion waren die (Polit-)Kommissare dafür zuständig, Dissidenten auszuschalten und die Untertanen politisch auf Linie zu halten. Wenn aber schon die EU an derart bewährten Vorbildern Maß nimmt, warum dann nicht auch eine Ex-Global-2000-Aktivistin in Ministerverantwortung?
„Klimaneutralität bis 2040“ lautet das größenwahnsinnige Ziel des Gewessler´schen Klimasowjets. Aus dem Manifest zitiert: „Der Mensch muss daher vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt werden.“ Es folgt ein Katalog von anmaßenden Forderungen, deren Umsetzung Österreich in eine trostlose, planwirtschaftlich organisierte Kommandowirtschaft transformieren würde. Den Bürgern würde dadurch jede Möglichkeit für autonome Entscheidungen genommen.
„Umstieg auf erneuerbare Energien“ ist einer der Eckpfeiler des klimasowjetischen Manifests. Denn „Wind und Sonne schicken keine Rechnungen“, so der außerordentlich geistreiche Gedanke, den wir der Ministerin verdanken. Windräder und Solarpaneele entstehen demnach kostenlos ganz von selbst und können lebenslang wartungsfrei betrieben werden. Toll!
Arrogante Abgehobenheit
Dafür, dass die Fremdenverkehrsregionen im Westen und Süden des Landes einige Zurückhaltung bei der Landschaftszerstörung durch Windräder an den Tag legen, zeigt die Ministerin kein Verständnis. Daher will sie die Reste politischer Subsidiarität im Lande entsorgen – etwa den Bürgermeistern Kompetenzen entziehen -, um auch auf den letzten noch nicht verschandelten Quadratmetern des Landes die Errichtung von Windrädern und Photovoltaikanlagen anordnen zu können.
Wundern braucht man sich über diese arrogante Abgehobenheit allerdings nicht, denn der Ministerin und den Aktivisten des Klimasowjets entsteht dadurch – ganz im Gegensatz zu ehrlich arbeitenden Menschen, die vom Fremdenverkehr in schönen Landschaften leben – keinerlei Schaden. Erfolgsautor Nassim Talib würde dazu feststellen „Keine Haut im Spiel“. Jeder kleine Kaufmann muss für seine Fehler geradestehen. Warum nicht auch Politiker und Beamte? Solange es keine zivil- und strafrechtliche Verantwortung für deren Fehlentscheidungen gibt, wird sich nichts zum Besseren wenden. Man denke nur an das dank eines parteitaktisch motivierten Manövers des Kanzlers Bruno Kreisky 1978 nicht aktivierte, beinahe betriebsbereite Kernkraftwerk Zwentendorf, das die Steuerzahler ein Vermögen gekostet hat.
Bürgerkriegsähnliche Zustände in den Niederlanden
Alles Sinnen und Trachten auf ein einziges Ziel, nämlich den „Klimaschutz“, zu richten, wird im Desaster enden. Denn weder die heute Lebenden, noch die nachfolgenden Generationen werden sich eines Daseins in einer nicht überhitzten Welt erfreuen können, weil infolge der eitlen Versuche zur „Klimarettung“ lange zuvor schon alles den Bach runtergegangen sein wird. Jede der von Gewesslers Klimasowjet vorgeschlagenen Maßnahmen – von der zusätzlichen CO2 – Bepreisung, über amtliche Preisregelungen, bis zum Verbot von Sonderangeboten im Lebensmittelhandel – wird die Gesellschaft teuer zu stehen kommen. Weniger begüterte Bürger werden verarmen oder der Willkür der Sozialbürokratie ausgeliefert sein; erbitterte Verteilungskämpfe unvermeidlich werden.
In den Niederlanden (demnächst auch anderswo?) herrschen derzeit übrigens bürgerkriegsähnliche Zustände, die dem unter dem Vorwand der Senkung des Stickstoffdüngerverbrauchs lancierten Vorhaben des sozialistischen EU-Klimaschutzkommissars Timmermanns geschuldet sind, zehn Prozent der Agrarflächen der Union stillzulegen. Das wird für ein Drittel der holländischen Landwirte das Aus bedeuten. Und das in einer Zeit, da sich die Warnungen vor einen globalen Hungerkrise mehren!
Das kommt dabei heraus, wenn Ökonomielegastheniker, die niemals wertschöpfend ihr Geld verdient haben, an Positionen gelangen, die ihre Ignoranz auch noch mit Macht belohnen. Der Ökonom Hans-Hermann Hoppe: „Lieber 1.000 Liechtensteins als eine EU.“ Stimmt! Je kleiner die politische Entität, desto weniger Zerstörungspotential in den Händen der Herrschenden.
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