Bernhard Heinzlmaier: Der zerstörerische Idealismus weltfremder Eliten
Einer der größten Ignoranten der Welt der Normalos ist Gesundheitsminister Johannes Rauch. Er verwaltet gemütlich gemeinsam mit dem Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker das im Niedergang begriffene österreichische Gesundheitssystem. In Wien ist es zum Beispiel gegenwärtig fast unmöglich, einen Kinderarzt oder einen praktischen Arzt zu finden, meint eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier.
Eine antike Anekdote handelt vom griechischen Philosophen Thales von Milet, der in einen Brunnen stürzte, während er realitätsabwesend seinen astronomischen Studien nachging. Eine einfache thrakische Magd, die zufällig Augenzeugin des Unglücks wurde, lachte sich schief über den zerstreuten Professor, der, während er die Geheimnisse des Universums zu ergründen versuchte, an einer kleinen Herausforderungen des Alltags scheiterte. Ein Defizit an Alltagstauglichkeit haben viele „große“ akademischer Geister noch immer, vor allem, wenn sie der Linken zuzuzählen sind. In Erinnerung ist mir persönlich ein österreichischer Historiker, für den seine Sekretärin den damals noch gebräuchlichen Kassettenrecorder einschalten musste, wenn er eine Radiosendung aufnehmen wollte. Er selbst war dazu nicht in der Lage.
Der bedeutendste Philosoph des 20. Jahrhunderts, Martin Heidegger, vertrat die Auffassung, dass jene, die sich der Weite des Himmels öffnen, auch „in das Dunkel der Erde wurzeln“ sollten. Und Odo Marquard meinte, dass Zukunft Herkunft brauche und somit alle Zukunftsentwürfe mit den bodenständigen Traditionen, der Kultur und der Geschichte der einfachen Menschen in Verbindung stehen sollten. Und für den Begründer der modernen Linken, Karl Marx, war die Geschichtswissenschaft die Königin der Wissenschaften, mit dem Schicksal der Armen und Rechtlosen in ihrem Mittelpunkt.
Seinen „historischen Materialismus“ kennzeichnet eine Abfolge von Epochen, von denen eine jede auf der ihr vorhergehenden aufbaut. Ganz der Dialektik Hegels verpflichtet, ist für Marx der Kapitalismus die Aufhebung des Feudalismus und der Sozialismus die des Kapitalismus. Der Begriff der Aufhebung beinhaltet im gleichen Maße Überwindung und Erhaltung. Das Wertvolle der alten Zeit soll in die nächste historische Epoche eingehen und dort eine neue Funktion erhalten. Dass die naiven postmodernen Linken mit Heidegger, Marquard und Hegel nichts anzufangen wissen, ist nicht weiter verwunderlich, dass ihnen jetzt aber selbst die Gedanken ihres Kultheiligen Karl Marx fremd geworden sind, bedeutet, dass die gesamte Linke ein vernunftloses Konglomerat geworden ist, das von immer wiederkehrenden, fiebrigen, woken Affektschüben gebeutelt durch die Welt wankt und täglich den undialektischen Plan einer kulturellen Disruption voranzutreiben versucht, die nur zerstört und nichts erhält. Ein Epochenbruch muss her und das um jeden Preis. Den haben dann vornehmlich die einfachen Menschen zu bezahlen.
Rauch einer der größten Ignoranten der Welt
Wer seinen Kopf stolz und überheblich hoch erhoben trägt, wie die akademische Linke, dem ist die Welt der einfachen Menschen in der Regel fremd und egal. Einer der größten Ignoranten der Welt der Normalos ist Gesundheitsminister Johannes Rauch. Er verwaltet gemütlich gemeinsam mit dem Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker das im Niedergang begriffene österreichische Gesundheitssystem. In Wien ist es zum Beispiel gegenwärtig fast unmöglich, einen Kinderarzt oder einen praktischen Arzt zu finden. Die meisten nehmen keine neuen Patienten mehr auf. Selbst beim Wahlarzt wird man schon abgewiesen – Aufnahmestopp. In den Wiener Spitälern herrscht eine beinharte Triage. Ein der Notaufnahmen vorgelagerter Kontrollarzt weist im Prinzip alle ab, die nicht auf allen Vieren oder von Verwandten gestützt ankommen. Liegen die Patienten auf Station, so fehlt das Personal, um sie ordentlich zu behandeln. Die einzige Möglichkeit, diesem Wahnwitz zu entkommen, ist der Abschluss einer Privatversicherung. Nun belehrt uns der erwähnte Herr Rauch, dass er selbst keine Privatversicherung habe und als normaler Krankenkassenpatient immer die beste Behandlung bekommen hätte. Vielleicht wenn man Politiker ist. Unsere Familie ist ausschließlich bei Privatärzten, weil wir keine anderen mehr bekommen. Braucht man dringend einen Arzt für das Kind, kann man beim Wahlarzt selbst in der Nacht vorbeikommen, ohne Wartezeit. Am Ende zahlt man 300 Euro, 80 % refundiert die Privatversicherung. Die Nachfahren der thrakischen Magd trifft man dort nicht. Die sitzen in den überfüllten Ambulanzen der Spitäler, wo man seit neuestem sogar, wenn man Blut spuckt, nach Hause geschickt wird, wie ein von Exxpress recherchierter Fall belegt. Echo von Seiten der Verantwortlichen gab es dazu keines.
Zu den der Realität der einfachen Menschen enthobenen Eliten gehört auch Werner Kogler, grüner Vizekanzler. Wenn er etwas von Corona-Kritik hört, dann wirft er wie besessen mit den Schlagworten „Staatsfeinde, Neofaschisten, Neonazis und Demokratiefeinde“ herum. Jeder kennt wohl jemanden, der miterlebt hat, wie alte Menschen in der Zeit der Besuchsverbote in Spitälern weinend bei ihren Kindern angerufen haben, weil sie aus Einsamkeit und seelischer Vernachlässigung am Ende waren und noch dazu abseits des Schutzes einer kontrollierenden Öffentlichkeit von inkompetenten Pflegern, die wirkten, als hätten sie ihre Zertifikate in Belgrad oder sonst wo gekauft, wie ungehorsame Kinder oder senile Vollidioten behandelt wurden. Andere sind gestorben, weil wichtige Einrichtungen der Krebstherapie von Coronahysterikern einfach geschlossen wurden. Ein Freund von mir sagte: „Ich sterbe nicht an Corona, ich sterbe wegen Corona.“ Er sollte recht behalten. Sein nicht ausreichend therapierter Krebs hatte ihn alsbald ausgelöscht. Man könnte die Liste der Corona-Tragödien noch weiter ergänzen, vor allem um jene Fälle, die der angeblich völlig nebenwirkungsfreie und risikolose RNA-Impfstoff geschädigt oder gar erledigt hat. Aber darüber soll und darf nicht gesprochen werden. Bis auf die FPÖ stimmten alle Parteien gegen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Corona-Sumpfes.
Akademische Komödianten der Politik starren in den abstrakten Ideenhimmel
Unsere abgehobenen akademischen Komödianten der Politik, sie starren in den abstrakten Ideenhimmel oder stricken an ihrer sophistischen Manipulationsrhetorik, anstatt sich um die Sorgen der einfachen Menschen zu kümmern. Aber alleine in den Brunnen, wie Thales, stürzt heute keiner mehr. Wenn in unserer Zeit die Mächtigen stürzen, dann reißen sie die einfachen Bürger und ihre Lebensleistungen mit sich in die Tiefe. Mühselig über Generationen Geschaffenes wird vernichtet, durch Inflation, die beste Methode, um von unten nach oben umzuverteilen, nicht leistbare grüne Heizungen, meinem Vater wurde eine Wärmepumpe für 45.000 Euro angeboten, offene Grenzen und explodierende Kosten für Flüchtlinge, Messerstechereien, Macheten-Morde, Vergewaltigungen auf Bahnhofstoiletten und Schusswechsel auf offener Straße, als wäre hier Chicago, Bagdad, Kabul oder Caracas. Schleichend wird unser kulturelles Erbe zugrunde gerichtet. Aber auf welcher Herkunft sollen unsere Kinder nun aufbauen, worin sollen sie „wurzeln“, was sollen sie vom Überlieferten „aufheben“ und in ihre Zukunft einbringen? Während sich diese Frage immer mehr normale Menschen stellen, wütet eine destruktive links-grüne Minderheit weiter, die ein weltfremder Klimafanatismus anstelle der Bedürfnisse der Bevölkerung leitet. Ihr zerstörerischer Idealismus hängt den fleißig arbeitenden Mägden und Knechten des Systems längst zum Hals heraus, aber sie dürfen weder Kritik üben noch über die absurden Ideen der Eliten lachen. Denn sonst brüllt ihnen ein wild gewordener Oberlehrer „Klimaleugner“ ins Gesicht und sortiert sie unter der Rubrik „Staatsfeind“ oder „Neonazi“ ein.
Kommentare