Bernhard Heinzlmaier: Die Krise der österreichischen Justiz und der Islamismus
Dem Justizsystem vertraut die Hälfte der österreichischen 16- bis 29-Jährigen. Besonders groß ist das Justizvertrauen bei den Oberschichten, in den Milieus der Mitte und in den Unterschichten haben sich bereits viele von der Justiz abgewendet. Dort glaubt die Mehrheit nicht mehr an eine um Objektivität bemühte Rechtsprechung.
Angesichts der Vorkommnisse der letzten Woche, dürfte sich der Trend zur Justizkritik in der Bevölkerung weiter verstärkt haben. Denn eines wurde der staunenden Öffentlichkeit von den Akteuren des Rechtsstaates unmissverständlich klar gemacht, mit Diskretion was persönliche Daten und Dingen betrifft, an die die Justiz im Ermittlungsverfahren zufällig herankommt, kann der österreichische Bürger nicht mehr rechnen. Sie werden, von wem auch immer, durchgestochen und an zwielichtige PR-Berater weitergegeben, die diese dann im übelsten Gossenjargon und mit satanischer Boshaftigkeit in aller Öffentlichkeit ausbreiten. Nach der undichten Stelle wird auch nicht ermittelt, möglicherweise will man die poröse Membran zu den toxischen Teilen der PR-Branche durchlässig halten, damit weiterhin Ermittlungsabfälle durchsickern können.
Der Druck kommt mittlerweile auch von innen
Interessant ist auch, mit welchem Eifer teile der Medien, besonders aber die sogenannte linksliberale Presse, die dubiosen Meldungen aufgreifen und in Umlauf bringen. Bei der Verbreitung anderer Informationen ist man bei Gericht und auch in der Medienwelt etwas zurückhaltender. So herrscht beredsames Schweigen, was die gegenwärtig gegen Dschihadisten und Hassprediger in Graz und Linz laufenden Verfahren betrifft. Es handelt sich dabei um Leute, die beschuldigt werden, Muslime in den Dschihad gelockt oder in ihren Moscheen übelste Hasspredigten gehalten zu haben.
Offensichtlich passen solche Informationen nicht in das Bild eines friedfertigen Islam, welches die linksliberalen Eliten der Bevölkerung vermitteln wollen. Zudem ist es muslimischen Funktionären bereits gelungen, relevante Positionen in politischen Parteien des Landes zu besetzten. Auch von dort aus wird Druck ausgeübt, problematische Moscheen nicht zu schließen und nicht zu scharfe Kritik am radikalen Moslem und türkischen Diktator Erdogan und seinem System zu üben.
Kritiker werden sofort als Rassisten denunziert
Wie weit es kommt, wenn man diesen Dingen ihren Lauf lässt, zeigt sich gegenwärtig in Frankreich. Dort macht sich immer stärker der „Islamo-Gauchismus“ breit, eine linksradikale universitäre Bewegung, deren Ziel es ist, jegliche Kritik am Islam als „rechts“ zu denunzieren und aus den Medien zu „löschen“. Die Methode, die dazu angewendet wird, ist die Denunzierung der Kritiker als Rassisten. Dazu wurde von fanatischen Islamwissenschaftern der Begriff des „antiislamischen Rassismus“ erfunden, ein Pseudorassismus, der zum Beispiel alle jene mit Nazis in einen Topf wirft, die den Koran als derbes synkretistisches Geschreibsel aus dem Frühmittelalter sehen. Wer dies auch nur denkt, ist schon islamophob und wird aus Universitäten geworfen, von opportunistischen Medienmanagern auf die Straße gesetzt oder von kriecherischen progressiv-neoliberalen Konzernen fristlos gekündigt.
Warum man allerdings im 21. Jahrhundert einer Schrift mit Hochachtung begegnen muss, die Männern empfiehlt, wenn sie vom „Abtritt“ kommen oder „die Weiber berührt haben“, Gesicht und Hände mit Wasser oder „guten Sand“ zu reinigen, bevor sie zum Gebet schreiten, müsste noch geklärt werden.
Der Jugendforscher und eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier untersucht seit mehr als zwei Jahrzehnten die Lebenswelt der Jugend und ihr Freizeitverhalten. Er kennt die Trends, vom Ende der Ich-AG bis zum neuen Hedonismus und Körperkult, bis zu Zukunftsängsten im Schatten von Digitalisierung und Lockdown. Heinzlmaier ist Mitbegründer und ehrenamtlicher Vorsitzender des Instituts für Jugendkulturforschung. Hauptberuflich leitet er das Marktforschungsunternehmen tfactory in Hamburg.
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