Bernhard Heinzlmaier: Schützt die kleinen Leute vor den Grünen!
Eine Autofahrt von Wien nach Hamburg ist dieser Tage interessant: In Wien tankt man Diesel für 2,15 Euro den Liter, in Hof kostet der Liter schon 2,70 Euro. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Dieselpreis mehr als verdoppelt. Die galoppierende Inflation unserer Tage hat diverse Ursachen, weiß eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier.
Eine Autofahrt von Wien nach Hamburg ist dieser Tage interessant. In Wien tankt man Diesel für 2,15 Euro den Liter. Tankt man in Hof nach, kostet der Liter schon 2,70 Euro. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Dieselpreis mehr als verdoppelt. Die galoppierende Inflation unserer Tage, die nicht nur die Energiepreise betrifft, hat diverse Ursachen.
Eine davon ist die wunderbare Geldvermehrung, mit der die europäischen Regierungen die Folgen ihrer wirtschaftsvernichtenden Corona-Maßnahmen abzufedern versuchten. Jeder vernünftige Mensch, die Linke ausgenommen, die ja eine Ansammlung von verträumten und realitätsflüchtigen Fantasten ist, war sich darüber im Klaren, dass das dicke Ende noch nachkommen wird. Das ist jetzt da, verstärkt noch durch den Ukraine-Konflikt und die ruinöse Energiewende, die durch eine hysterische Kreuzzugsbewegung der Kinder der Reichen und ihrer Lehrer aus den Gymnasien und Universitäten angezettelt und von Grünparteien, die in Deutschland und Österreich leider mitregieren, nun ohne Gnade für die kleinen Leute durchgezogen wird.
"Vernünftige Steuerungseffekte" versauen normalen Menschen ihr mobiles Leben
In den von Grünen beherrschten Ministerien in Österreich und Deutschland knallen ja, wie man hört, die Sektkorken, wenn die Preise der bösen fossilen Energieträger durch die Decke fahren, und sich die Mittel- und Unterschichten das Auto nicht mehr leisten können.
Die Maßnahmen, mit denen man den normalen Menschen ihr mobiles Leben versaut, nennt man neusprachlich übrigens „vernünftige Steuerungseffekte“. Gleichzeitig versucht man den Leistungsträgern der Mitte und den schwer malochenden unteren Sozialschichten noch das Autofahren dadurch zu verleiden, dass man Straßen so „zurückbaut“, dass dort nicht einmal mehr ein mittelgroßer Lieferwagen durchkommt. Oder man macht es gleich wie die grüne Öko-Pietistin Leonore Gewessler, die Straßen- und Tunnelbauten durch Öko-Verordnungen sabotiert.
Zur Freude der Elitekids von Fridays for Future, denen aufgrund ihrer privilegierten Herkunft naturgemäß völlig die Empathie für Pendler fehlt, die dann nicht in ihre Arbeit kommen und für Familien, die ihre Kinder nicht zeitgerecht zur Schule bringen können, weil sie stundenlang im Stau stehen. Von den Arbeitslosen der Baubranche, überwiegend Familienväter, die nicht mehr die Kreditraten für ihre Eigentumswohnung bezahlen können, einmal abgesehen. Aber wenn Männer scheitern, dann sorgt das unter Grünlingen in ihren sicheren Lehrer- und Beamtenjobs nur für klammheimliche Freude, weil es den weißen männlichen Proleten mit Achtsamkeitsdefiziten ohnehin zu lange zu gut gegangen ist. Wenn die unter die Räder kommen, dann setzt die grüne Frau sich einfach mit einem Sekterl in der Hand auf den Balkon eines Amtsgebäudes und zeigt dem ordinären Pöbel den Stinkefinger.
Die Energiewende als der echte "Klassenkampf von oben"
Die versammelte Linke spricht ja gerne vom sogenannten „Klassenkampf von oben“, wenn konservative Politiker, die rechnen können, das Arbeitslosengeld nicht auf ihre populistischen Zurufe hin um ein Vielfaches erhöhen. Der wirkliche Klassenkampf von oben ist aber die gegenwärtig von Kogler, Gewessler, Maurer, Baerbock und Habeck betriebene Energiewende, die die Inflation mit ankurbelt, und vor allem für Armut, Elend und Statusverlust in den Mittel- und Unterschichten sorgt. Und dieser neue Klassenkampf von oben hat eine bisher zu wenig beachtete Dimension, die weit über das Materielle hinausgeht. Er zielt auch auf eine tiefgreifende Veränderung der Alltagskultur der Menschen, ihrer Gewohnheiten und Werte ab.
So werden von den grünen Moralisten heute Menschen, die Fleisch essen genauso verächtlich gemacht wie solche, die an die Existenz zweier biologischer Geschlechter glauben, mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen und nichts dagegen haben, wenn sich ihre Kinder im Fasching als Indianer verkleiden oder glauben, dass zu Weihnachten das Christkind die Geschenke bringt.
Besonders blühen die Öko-Linken auf, wenn sich Flüchtlingsströme auf Europa zubewegen. Manche von ihnen sind dann so euphorisiert und motiviert, dass sie sogar von Wien aus mit Hilfsgütern an die polnische Grenze zur Ukraine fahren, um dort das gut organisierte Grenzmanagement der polnischen Exekutive zu behindern. Mit der Flüchtlingshilfe wollen sie offenbar für ihre ökologische und imperialistische Erbschuld büßen, die ihnen von ihren weißen Vätern aufgeladen wurde. Frauen sind hier aus dem Schneider, weil sie unter Öko-Linken als „erbschuldunfähig“ gelten.
Affekt- und emotionsgesteuerte Politik verliert die Interessen der Menschen aus den Augen
Die grüne Außenministerin Deutschlands, Annalena Baerbock, bei der man nicht weiß, ob sie Schuldgefühle oder die unbändige Lust an Selbstdarstellung und Wichtigmacherei umtreiben, will der Ukraine Kampfflugzeuge liefern. Eine Idee ohne Sinn und Verstand, würde dadurch der ohnehin nervöse Putin nur zusätzlich provoziert und die Welt einen Schritt näher an den 3. Weltkrieg herangebracht. Aber wenn man, wie im Übrigen die gesamte Klima- und Ökologiebewegung, primär durch Affekte und Emotionen und nicht durch den Verstand gesteuert ist, dann verliert man nicht nur schnell die Interessen der Menschen des Landes, die man repräsentiert, aus den Augen, sondern die der gesamten menschlichen Gattung.
Sigmund Freud hat einmal gemeint, dass der Intellekt nur verlässlich arbeitet, wenn er der Einwirkung starker Gefühlsregungen entrückt sei. Betrachtet man das Agieren der deutschen Außenministerin, dann dürfte sie, trotzdem sie „aus dem Völkerrecht kommt“ und sich damit wohl zur geistigen Elite zählt, nur mehr die pathetische Bildzeitung als Informationsquelle benutzen. Die betreibt eine beängstigende und schwülstige Kriegshetze, an die Baerbock mit ihrer Düsenjäger-Idee anschließt.
Der wichtige Unterschied zwischen "Gesinnungsethik" und "Verantwortungsethik"
Max Weber hat zwischen „Gesinnungsethik“ und „Verantwortungsethik“ unterschieden. Während die Gesinnungsethik sich primär an moralischen Geboten orientiert und diese befolgt, egal was auch immer daraus resultiert, bezieht ein Verantwortungsethiker die Folgen seines Handelns in seine Entscheidungen mit ein. Die Öko-Linken scheinen heute überwiegend Gesinnungsethiker zu sein. Sie folgen ihren Geboten und Maximen, egal was immer das auch für die davon betroffene große Mehrheit der normalen Menschen bedeutet. Was den Ukraine-Konflikt anbelangt, sollten nun vor allem die Verantwortungsethiker in den Vordergrund treten. Es besteht für Österreich kein Anlass, sich hier auf die Seite einer der Kriegsparteien zu stellen. Vielmehr ist eine aktive NEUTRALE Außenpolitik, in der guten Tradition Bruno Kreiskys, angezeigt, die die Kriegsparteien so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch bringt.
Warum verantwortungsvolle Parteien künftig lieber auf Koalitionen mit den Grünen verzichten sollten
Wer für die Leistungsträger der Mitte und die schwer malochenden Unterschichten Politik macht, der sollte so handeln. Denn es ist im Interesse dieser Gruppen, dass Russland Gas und Öl zu günstigen Preisen liefert, wieder als verlässlicher Partner zur Verfügung steht und die Wirtschaft läuft. Hysteriker, die dadurch Öl ins Feuer gießen, dass sie emotionale Botschaften verbreiten, die die Vernunft der Menschen lahmlegen und Leidenschaften hochkochen, braucht im Augenblick kein Mensch. Auf Koalitionen mit Grünen sollten in Zukunft deshalb verantwortungsvolle Parteien verzichten. Die kleinen Leute haben schon genug unter ihren Ideen und ihrem Moralismus gelitten.
Kommentare