
Den Kirchen in Deutschland ist die Christenverfolgung egal
Christen werden verfolgt. Das ist nichts Neues. Kaum war die Anhängerschaft Jesu vor 2000 Jahren zu einer gewissen Größe angewachsen, geriet sie ins Visier der Mächtigen. Die ersten Christen lebten gefährlich. Das Blut der Märtyrer floss reichlich.
Ein Kommentar von NiUS-Redakteur Alexander Kissler.
Heute beklagt die Organisation „Open Doors“ die „größte Christenverfolgung aller Zeiten“. Die Kirchen in Deutschland haben für das weltweite Leid der Christen kaum ein Wort übrig. Sie sind ausgelastet mit ihrem Einsatz für das Klima, für Flüchtlinge und für queere Sichtbarkeit.
Dadurch werden sie im Kern unglaubwürdig: Kirchen, die sich nur ausnahmsweise für das Christentum und fast gar nicht für verfolgte Christen interessieren, danken als Kirchen ab. Sie sind aktivistische Weltanschauungsvereine mit angeschlossener Vermögensverwaltung.
Islamistisches Attentat in Syrien
In Syrien sprengte sich am Sonntag ein Islamist in einer Kirche in die Luft. Er tötete über 20 Christen. Diese hatten am Sonntagsgottesdienst in der griechisch-orthodoxen Mar-Elias-Kirche in Damaskus teilgenommen. Der Attentäter, vermutlich ein Anhänger des „Islamischen Staates“, schoss um sich und zündete seine Sprengstoffweste. Während Christen beteten.
Es gab über 60 Verletzte. Das Motiv ist klar: islamistischer Hass auf Christen. Leichen in der Kirche, Blut auf dem Boden, schreiende Menschen, zerfetzte Leiber und Gemälde: So sieht es aus, wenn Christen verfolgt werden.
Vor fast 15 Jahren lautete eine Titelschlagzeile des Magazins „Focus“: „Stirb, weil du Christ bist.“ Die Lage hat sich weiter zugespitzt. „Stirb, weil du Christ bist“: Das gilt vor allem in Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit.
Die Schwerpunkte der EKD
Laut „Open Doors“ liegt im Weltverfolgungsindex der Länder mit der höchsten Christenverfolgung das kommunistische Nordkorea vorne. Doch dann folgen Somalia, Jemen, Libyen, Sudan, Eritrea, Nigeria. In Nigeria gibt es regelmäßig Übergriffe muslimischer Hirten auf christliche Bauern.
Was sagen die großen Kirchen zum täglichen Massaker an Christen? Die Evangelische Kirche brilliert auch da in ihrer Lieblingsrolle als große Relativiererin. Man spricht in den offiziellen Materialien von „Christenverfolgung“, setzt aber darunter: „Engagement für religiös Verfolgte weltweit.“ Man sieht im Einsatz für die eigene Religion keine Dringlichkeit. Man faselt lieber vom „Bewusstsein für das universelle Menschenrecht der Religionsfreiheit.“
Auch nach dem mörderischen Anschlag von Damaskus präsentiert die EKD als ihre „aktuellen Schwerpunkte“: Ein „Friedensgebet für Israel, Iran und Gaza“, die Verteidigung des hochproblematischen „Kirchenasyls“ und – drittens – den Einsatz gegen „sexualisierte Gewalt durch kirchliche Mitarbeiter:innen“. Die Christenverfolgung ist kein aktueller thematischer Schwerpunkt der evangelischen Kirchensteuerkirche.
Bürokratendeutsch und Leisetreterei
Nur etwas besser sieht es bei der katholischen Konkurrenz aus. Der Limburger Bischof, Herr Bätzing, gibt für die Deutsche Bischofskonferenz zu Protokoll: Die „heute in Damaskus Regierenden“ seien „aufgefordert, den Christen und allen bedrohten Minderheiten den Rücken zu stärken und allen, die die Bevölkerung mit Gewalt homogenisieren wollen, entschieden entgegenzutreten.“
Da raschelt das Bürokratendeutsch, da jubelt der Funktionär. Christen werden abgeschlachtet – und die Bischofskonferenz in Deutschland warnt vor Versuchen, „die Bevölkerung mit Gewalt zu homogenisieren.“ Fehlt nur noch die Warnung vor rechter Instrumentalisierung.
Der staatsfromme Dienst für Klima, Asyl und Gleichstellung bindet sämtliche Kräfte der Kirchensteuerkirchen. Theologie gibt es selten, Mission nie. Wer von einer Kirche Einsatz für das Christentum erwartet, wird von EKD und Bischofskonferenz nicht bedient.https://t.co/a49qwHR35K
— Alexander Kissler (@DrKissler) June 24, 2025
Warum die Leisetreterei? Die Gründe sind klar und beschämend: Die deutschen Kirchensteuerkirchen scheren alle Religionen über einen Leisten. Das unterscheidend Christliche kam ihnen abhanden. Sie sind von ihrem interreligiösen Kurs derart begeistert, dass sie auf Muslime nichts kommen lassen.
Wer aber von Christenverfolgung spricht, darf vom Islamismus nicht schweigen. Außerdem bindet der staatsfromme Dienst für Klima, Asyl und Gleichstellung sämtliche Kräfte. Theologie gibt es manchmal sonntags, Mission nie. Daraus folgt: Wer von einer Kirche Einsatz für das Christentum erwartet, wird von EKD und Bischofskonferenz nicht bedient.
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal NiUS erschienen.
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