Kolumne von Richard Schmitt: Friede? Sicher nicht - den finden ja auch NAZIS gut
Es ist Krieg und keiner geht hin, Auge um Auge und die ganze Welt ist blind: 50 Jahre wurde uns eingetrichtert, wie falsch Krieg und wie richtig Friede ist. Jetzt soll alles anders sein – nur weil auch Nazis den grausamen Krieg ablehnen? Lassen wir uns nicht vom Richtigen abbringen.
Wie sich manche Mainstream-Medien nicht entblöden, jetzt der ultralinken Links-Politikerin Sahra Wagenknecht eine Beteiligung rechter Waffenstillstands-Befürworter bei der von ihr mitinitiierten Friedensbewegung vorzuwerfen, ist der Schenkelklopfer des Monats: Wenn bitte auch NAZIS für den Frieden sind, dann kann dieses Waffenstillstands-Dings doch bitte gar nicht gut sein – so scheint die Logik der Kritiker des Manifests für den Frieden zu sein.
Sie wissen es, wir wissen es alle: Das ist die gleiche Propaganda wie kürzlich, als 2021 und 2022 all jenen, die überzogene Maßnahmen durchgeknallter und machtbessener Politiker während der Corona-Pandemie kritisiert haben, die Teilnahme einiger Nazis bei den Demos der Impfgesetz-Kritiker vorgeworfen worden ist.
Dass ein Alt-Neo-Nazi wie Küssel oder Identitäre diese Massenproteste auch für sich nutzen wollten, wurde knallhart von einer politmedialen Lobby ausgenutzt: Nazis und “Schwurbler” demonstrieren gemeinsam – also müssen “Schwurbler” auch Nazis sein, so das oft gelesene, extrem fiese Narrativ in vielen Papier-Tageszeitungen und in manchen TV-Sendern.
Eine bodenlose Frechheit gegenüber all jenen, die deshalb auf die Straßen gingen, weil sie es eben für extrem überzogen und auch verfassungwidrig hielten, dass die Verweigerung einer Impfung zu 3600 Euro Geldbuße oder sogar Gefängnisstrafen führen sollte. Eine Verfassungsministerin meinte gar, dass für Nicht-Geimpfte kein Platz mehr in Österreich wäre.
Was ist bitte, wenn sich Martin Sellner zu den Klima-Spinnern klebt?
Und ist Ihnen schon aufgefallen? Diese Alles-Nazis-Strategie wird nur bei Themen praktiziert, die europäische Regierungen gegen die Meinung der Mehrheit durchdrücken wollen.
Oder haben sie schon davon gehört, dass die Kirchensteuer nicht mehr bezahlt werden soll, weil vielleicht auch Nazis für diesen Zweck Geld überweisen? Oder dass die neue ORF-Steuer bitte eine gefährliches Teufelsstück rechtsradikaler Schwurblerei ist, weil auch der Staatsbürger Gottfried Küssel dann mitzahlen muss?
Und Gott behüte: Was ist bitte, wenn sich Martin Sellner und seine vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären einen Spaß machen und sich demnächst zu den Strickhauberl-Klima-Spinnern mit an den Asphalt kleben oder mit ihnen nach Bali fliegen? Sind die mitleidserregenden und von ihren selbst erzählten Horror-Gschichterln tief verängstigten Chaoten dann plötzlich auch alle KLIMA-NAZIS?
Nazi-Keule verharmlost schwerste Verbrechen
Die Krieg-bis-zum-Untergang-Minderheit sollte auch besser aufpassen, wen sie als Nationalsozialist bezeichnet, nur weil er oder sie für einen raschen Waffenstillstand und für ein friedliches Weiterleben mit Russland eintritt: Diese Beschimpfung bringt meist eine grobe Verharmlosung der erschütternden Verbrechen des gesamten Nationalsozialismus mit sich, der von Monstern wie Goebbels, Himmler oder Hitler gesteuert worden ist.
Das Manifest für den Frieden könnte nun der Beginn einer wichtigen Friedensbewegung in Europa sein – die Initiative von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer kann das jedenfalls wesentlich besser, als die politische Spitze der uns über Jahrzehnte als Friedensprojekt verkauften EU-Bürokratie. Die will nur mit noch mehr Waffen, Munition und Milliarden den Krieg weiter füttern.
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