Umerziehung: ORF & Standard jetzt auch im Lehrplan!
Nun werden sie auch auf unsere Kinder in den Schulen losgelassen – die „guten“, die „objektiven“, die „qualitätsvollen“ Medienmacher von Standard und ORF erhalten jetzt auch in den Klassenzimmern ihre eigene Bühne. Offiziell, gebilligt durch das pinke Bildungsministerium. Unter dem Titel „Offensive für Medienkompetenz“ sollen Lehrer im Umgang mit Medien geschult und angehende junge Zeitungsleser bzw. Medienkonsumenten rechtzeitig auf den richtigen Weg gebracht werden.
Ein Schelm, wer Böses denkt. Man will ja nur „praxisnah vermitteln“, wie Lehrkräfte mit Desinformation und Fake News umzugehen haben – und diesen Umgang am besten gleich den Schülern vermitteln. Alles natürlich völlig unpolitisch und unideologisch.
Doch hinter dieser scheinbar harmlosen Initiative steckt mehr als nur ein pädagogisches Update. In Wahrheit geht es natürlich nicht um Medienkompetenz, sondern um Meinungskompetenz – die richtige und einzige Meinung.
Was in der rosafarbenen Welt des Standard als „wahr“ gilt, hat weniger mit Fakten als mit Meinung zu tun. Jetzt wird diese Meinung also gleich im Unterricht mitserviert – als Teil der „Basisausbildung“. Der Lehrplan wird in Zukunft neben Deutsch, Mathe, Englisch und all den anderen Fächern um Standard und ORF erweitert. Die moralische Besserwisserei, mit der bisher Standard und ORF im eigenen Blatt und in Nachrichtensendungen auskamen, wird jetzt direkt in die Ausbildung heranwachsender Jugendlicher gepflanzt. So formt man keine kritischen Köpfe, sondern brave Konsumenten der staatlich geförderten Wahrheit.
Ideologisch passend gemacht
Das Thema ist ernst. Medienhäuser haben, genauso wie Politiker, nichts in den Klassenzimmern verloren. Wenn Zeitungen samt ihrer Blattlinie und Ausrichtung auf unsere Schüler losgelassen werden, dann ist dies nichts anderes als ein rechtzeitiges „Justieren“ der Köpfe unserer Jugend. Standard und ORF sind sich der finanziellen Schieflage der Medienbranche bewusst. Also beginnt man rechtzeitig mit der – gewiss staatlich geförderten – Kundenakquise. Denn der Schüler von heute ist der Gebührenzahler und Abonnent von morgen und startet gleich ideologisch passend und richtig kalibriert ins eigene Leben.
Die Regierung tut sich damit nichts Gutes. Besonders der pinke Bildungsminister (und der schweigende rote Medienminister) muss sich die Kritik gefallen lassen, dass er – ohnehin in einer Zeit der Polarisierung, Spaltung und Enttäuschung der Bürger – ebendieses Klima weiter befeuert. Das Vertrauen in Politik, Medien und unsere Institutionen wird damit nicht gestärkt. Mit derartigen Aktionen bestätigt sich der Eindruck vieler Menschen, dass der Meinungsradius unserer Gesellschaft um ein weiteres Stück eingeengt wird. Und für Standard und ORF ist es eigentlich eine Bankrotterklärung, dass sie jetzt schon die Minderjährigen in unserem Land ködern (müssen).
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