“Heute beansprucht man das einseitige Recht, sich selbst zur Frau oder zum Mann zu erklären, jenseits aller chirurgischen, pharmakologischen oder sogar administrativen Wege”, so Meloni in einem heute erschienenen Interview mit der Frauenzeitschrift ‘Grazia’.

"Auch viele Feministinnen sehen das so"

“Das Männliche und das Weibliche sind im Körper verwurzelt, das ist eine Tatsache, an der man nicht rütteln kann.” Auf die Frage, wem die Gender-Ideologie schade, ist sich Meloni sicher: “Ist dies zum Nachteil der Frauen? Ich glaube ja: Heute wird behauptet, dass es ausreicht, sich als Frau zu bezeichnen, um eine Frau zu sein, während gleichzeitig daran gearbeitet wird, den Körper, die Essenz, den Unterschied auszulöschen. Die ersten Opfer der Gender-Ideologie sind Frauen, auch viele Feministinnen sehen das so”, sagte die Regierungschefin.

Die Präsidentin des Lesbenverbands “Arcilesbica”, Cristina Gramolini, zeigte sich mit Melonis Worten einverstanden. “Ich stimme Meloni zu, dass es den Frauen schadet, wenn man einem Mann die Möglichkeit gibt, sich jenseits aller chirurgischen, pharmakologischen oder administrativen Wege als Frau bezeichnen”, sagte Gramolini. Das würde der Realität und den Frauen schaden, zum Beispiel im Frauensport oder in der Gleichstellungspolitik, so Gramolini.

"Frauen leiden unter Ungleichheit"

Dagegen kam Kritik an Meloni von der Senatorin Cecilia D’Elia, Sprecherin der Konferenz der Demokratischen Frauen. “Frauen leiden nicht unter einer nicht existierenden Gender-Ideologie, sondern unter Stereotypen, Ungleichheit und Gegenangriffen”, kritisierte die Senatorin. Die Freiheit, über sich selbst bestimmen zu können, sei das, was die Frauen bewegt habe und von den Rollen befreit habe, die ihnen durch die Zugehörigkeit zu einem Geschlecht auferlegt wurden. “Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Verteidigung der Freiheit der Frauen und den Kämpfen für die Anerkennung der Rechte jeder Person auf Schutz ihrer Würde, die sich auch in der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität ausdrückt”, so die Senatorin weiter.