In einer Presseaussendung nach Ende des Treffens hieß es: “Meloni und Berlusconi setzen sich dafür ein, dass Italien so bald wie möglich eine starke, geschlossene und profilierte Regierung erhält, die sich sofort an die Arbeit macht, um die dringenden Probleme anzugehen”. Die beiden Politiker diskutierten die dringlichsten wirtschaftlichen Themen, beginnend mit der Energiekrise, einem Thema, das unter anderem im Mittelpunkt des bevorstehenden Europäischen Rates stehen wird.

Streit um Postenbesetzungen

Die Spannungen waren wegen Melonis Veto gegen Berlusconis Forderung ausgebrochen, seiner Vertrauten, Licia Ronzulli, ein Schlüsselressort in der neuen Regierung anzuvertrauen. Die Forza Italia hatte sich daraufhin geweigert, für den Kandidaten der Meloni-Partei Fratelli d’Italia (FdI – Brüder Italiens) für den Senatsvorsitz, Ignazio La Russa, zu stimmen, der jedoch auch dank einiger Senatoren aus den Reihen der Opposition gewählt wurde.

Im Wahlkampf sie beide mehrmals gemeinsam aufgetreten.APA/AFP/Tiziana FABI

“Berlusconi sollte seine Leute für die Regierung mit dem gleichen Maßstab auswählen, der in seinen Unternehmen gilt: Nämlich die Besten unter allen auszuwählen”, meinte der Mitbegründer von Melonis Partei Fratelli d ́Italia Guido Crosetto.

Regierungsauftrag voraussichtlich am Donnerstag

In der Zwischenzeit feilt Wahlsiegerin Meloni, die voraussichtlich am Donnerstag den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten wird, an ihrer Ministerliste. Für den Posten des Wirtschaftsministers ist weiterhin die “Nummer zwei” der Lega, Giancarlo Giorgetti, im Gespräch. Anwärter für den Sessel des Ministers für den ökologischen Wandel ist der Ex-Chef des Industriellenverbands Confindustria, Antonio D’Amato. Forza Italia-Koordinator Antonio Tajani könnte das Außenministerium übernehmen.