Stellen wir uns vor, wir steigen in Wien in den Zug ein – und er bringt uns direkt und ohne Umwege nach Berlin, Paris, London, Rom – aber auch nach Barcelona, Dublin, Amsterdam oder Oslo. Oder sogar nach Marrakesch. Diese Superschnellbahn würde alle nur erdenklichen Städte in Europa (und teils darüber hinaus) anfahren, die Europäer im wahrsten Sinne des Wortes ultimativ “vernetzen” – und das auch noch gratis! Diese Idee hat bereits einen Namen und ein Konzept: “Metropa”. Bei dem trans-europäischen Bahnnetz handelt es sich um ein Kunstprojekt aus Wien und steht laut seinem Erfinder Stefan Frankenberger für den Weg in die grenzenlose “Europäische Republik”, in der Austausch, Handel, Klimaneutralität, Mobilität und soziale Gerechtigkeit gewährleistet sind – und zwar über ein gemeinsames Netz, das allen dient.

Diese Utopie findet seit ihrem Start immer mehr Anhänger und Mitträumer – und die Stimmen, die eine Verwirklichung von “Metropa” fordern, werden immer lauter. Gerade angesichts der aktuellen geopolitischen Ereignisse wird “Metropa” aktuell wie nie – und Frankenberger hat sein imaginäres Zugnetz infolge des Krieges in der Ukraine auch angepasst: “Metropa” hat seine Verbindung in die Ukraine bis nach Charkiw verlängert, um die Nähe zu Europa deutlich zu machen. Aber auch die Verbindungen nach Moskau und St.Petersburg hat “Metropa” nicht gekappt, sondern erhalten – ganz im Sinne der “Vernetzung” – und der Hoffnung auf baldigen Frieden.